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Aufwärts
Jahrgang 15, Nr. 7 (July 15, 1962)
W.
Immer jünger wird die Liebe, pp. 18-19
Schmidt, Dieter
Laienspieler aus Passion, p. 19
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-U|S -PPD - 1 ..U..LL|. tUIU-I S 5IC|5S man dieser Jugend die Achtung vor em Wagemut nicht versagen. Schließlich issen sich die Älteren darüber klar werden, ß die Frühehe in vertretbaren Grenzen :hts anderes ist als eine logische und nicht ýgdisputierbare Folge unserer von Grund 1 veränderten sozialen Wirklichkeit. )rwürfe der Väter und Mütter nach dem Itto ,Zu unserer Zeit" gehen daher an den oblemen vorüber. Man darf nicht vergessen, ß der Neunzehnjährige von 1962 nicht mit m Gleichaltrigen von 1912 verglichen wer- n kann. Oft findet sich ja heute bereits unter nz jungen Leuten ein erstaunlicher Grad enschlicher Reife. nstelle der Klagen der älteren Generation Ilte die praktische Hilfe treten. Wohnraum- schaffung, Heiratsdarlehen, Kinderkrippen, eberatung, Mütterschulen und Brautpaar- rse sind Dinge, die ebensoviel Unheil ver- ten wie guten Willen stärken können. euer Standpunkt ese zielklaren jungen Paare, die sich ver- bt in die Augen sehen und nicht verstehen, eso sie schwierig sein sollen, machen die enigsten Sorgen. Auf sie trifft die bereits liche Gleichung: Frühehe = Frühscheidung r dann zu, wenn durch besondere Umstände e materiellen Grundlagen zerbrechen. mer aber ist -der Wurm im Gebälk, wenn nzig und allein der Zufall einer Schwanger- haft Ehestifter wird. Und hier nun ist es hohe it, die Eltern darüber aufzuklären, daß ein Bereheliches Kind zwar ein Unglück, neswegs aber mehr eine nicht tragbare hande bedeuteti eberater, Richter, Psychologen und Theo- ien haben sich zu der Auffassung bekannt, B es unter bestimmten Voraussetzungen wohl für das Kind und seine Mutter als auch die Allgemeinheit besser ist, auf eine Ehe verzichten, die nach aller menschlichen raussicht böse enden muß. In der Tat wird 62 auch nicht viel mehr als jedes vierte un- eliche Kind (28v. H.) durch Heirat legitimiert. ie soeben erfolgte Untersuchung des gend- und Familienministers zu dem ennenden Thema muß gleichfalls feststellen, ß Frühehen, die nur eines Kindes halber ge- hlossen werden, die jungen Eheleute häufig Opfern an sich wohlgemeinter Entschlüsse chen. ~Die junge Mutter sollte sich nicht einem Manne verbinden, der nicht fähig Ist, die Dauer die Ehe mit ihr durchzuhalten. nst werden die letzten Dinge schlimmer als ersten sein l" **I VYS:SUSS LSUSSt: USlSS UIVW USSG:t ,MVS fl.S außerhalb dieses Landesteiles waren die Erkenschwicker Lalenspieler schon zu sehen. Nach diesen Erfolgen, die den jungen Berg- 4[UWL~III IIS~SSL 551 U~IS ~~SJ~>IJ ~ UU CSU CSS arbeltern hichl, in enl olie elln, da8 ile ani- gestrengt an sich selbst arbeiten mußten, kam dann der Gedanke, das gutgebaute Jugend- heim doch zu einem kleinen Theater umzu- wandeln. Es wurde ein Vorhang angeschafft. Schein- werfer wurden gebastelt und andere Einrich- tungen erarbeitet; dann war das kleine Theater mit 200 Sitzplätzen fertig. Woran liegt der Erfolg dieser Spielgruppe? Man könnte antworten: an der Arbeit. Noch besser an der Teamarbeit. Es blieb nicht aus, daß seit dem Bestehen dieser Gruppe in jedem Jahr Spieler ausachieden, da es eine Jugend- splelgruppe ist und man bekanntlich nicht immer jugendlich bleibt. Der einzige, der in all den Jahren blieb, war der Spielleiter Peter Schuch. So kamen jedes Jahr neue Spieler hinzu, die von Mitgliedern der Spielschar an- gesprochen und geworben wurden. Meinte einer, sein Mitarbeiter am Arbeitsplatz würde auch in dieser Gruppe mitwirken können, dann wurde er mitgebracht in die Probeabende. Hier herrscht Teamarbeit. Die Rollenverteilung wird nicht vom Spielleiter angeordnet, sondern nnwieaDrmnRna n ach ohner fliah..aann ur. Spieileiter Peter Schuch am Arbeitsplatz Noch etwas dunkler Aus dem Laienspiel ~Die goldenen Früchte, geben. Dann wird gelesen und notfalls nach einer weiteren Diskussion die Rolle einem an- deren Spieler übergeben. Während der Proben ist jeder Spieler geradezu dazu aufgefordert mitzuarbeiten und mitzu- denken. Jeder kann einen Szenenvorschlag machen, wenn er meint, es sei besser von links als von rechts aufzutreten. Diese Szenenvor- schläge der Spieler werden gespielt. Einigt man sich, daß die Einstudierung nach dem Vor- schlag besser wirkt, dann wird künftig so ge- spielt. Oberster Grundsatz: Diskussion und Kritik formen die Gestaltung der Aufführung. Selbst bei der Anlegung der Schminke sieht der Kreis der Mitspieler kritisch zu, um mög- lichst auch hierbei das Beste herauszuholen. Ist einer schlecht geschminkt, fällt das auf die Gesamtleistung der Gruppe zurück, nicht so sehr auf den einzelnen. Dies dürfte das Erfolgsgeheimnis dieser Spiel- schar mit dem eigenen Theater sein. Es spricht für sie die Tatsache, daß die An- gebote zu Aufführungen stärker sind, als diese Gruppe diesen Verpflichtungen nachkommen kann. Die Mädchen in dieser Spielgruppe arbeiten natürlich nicht im Bergwerk. Sie sind zumeist Verkäuferinnen in den Kaufhäusern dieser spielfreudigen Stadt. Dieter Schmidt
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