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Aufwärts
Jahrgang 14, Nr. 5 (May 15, 1961)
Schwarz und Weiß in Südafrika, pp. 10-11
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Schwarz und Weiß in Südafrika Comet Foto le bedeutendste Goldstadt Johannesburgl" Die char- ardeß der KLM gibt es nach digen Flug über Bordmikro- von weißen Wolkenkratzern häusern. Auf einigen Dä- Meter Höhe Dachgärten und ist bis an die Stadtgrenze ile weißen Hügel, die Wahr- adt. Es sind Rückstände des steins. uf Gold", sagen südafrika- olz nach der Landung auf -Smuts-Flugplatz. -Es ruht ns." Gleich darauf trete ich das südafrikanische Fett- e mir noch oft genug pas- lag und freundschaftlichem lopfen verabschiedete ich gen amerikanischen Neger- frika soziologische Studien in Kano (Nigeria) in dem gleichen Hotel gewohnt und uns während des Fluges prächtig unterhalten. Gerade wollte ich diesen intelligenten jungen Mann meinen süd- afrikanischen Freunden vorstellen, als ich in deren erstarrte Gesichter sah. ~Wir pflegen nicht den geringsten Kontakt mit der schwar- zen Rasse", sagten sie frostig. Die Jagd nach Gold Johannesburg ist die Stadt der Manager und Geschäftsleute. Die Goldstadt hat das gleiche hektische Leben wie New York oder Frankfurt. Montags morgens beginnt die Jagd nach dem Geld - sie endet am Freitagnachmittag um 17 Uhr. Jeder ist bestrebt, soviel wie möglich davon zu erjagen. Der Materialismus hat auch vor den Toren Südafrikas nicht haltgemacht. Ich fuhr in ein Goldbergwerk ein - 2000 Meter tief. Im ersten Streb steckte sich der Ingenieur seelenruhig eine Zigarette an. Ich erblaßte, der Goldbergmann lachte. <Rauchen Sie bitte auch eine - der Goldbergbau kennt keine schlagen- den Wetter." Die jungen, großen und kräftigen Neger haben die schweren Bohrhämmer an die Schulter ge- preßt. Ihre Arbeit ist sehr hart. Sie werden aber, wie ich mich in den Lägern überzeugen konnte, sehr gut verpflegt. Aber ihre Bezahlung ist schäbig. Nur sechs Gramm Feingold werden aus einer Tonne Golderz gewonnen - 65 Millionen Ton- nen Erzgestein also müssen gefördert werden, um die Jahresproduktion von 3g0000Kilogramm Gold zu erzielen. Zwei Milliarden DM ist ihr Wert. Südafrika fördert 57 v. H. der Goldproduk- tion der Welt. An der Station ~Endprodukt" halte ich einen Goldbarren in den Händen. Eineinhalb Pfund schwer ist er, und ich könnte ihn mühelos in die Aktentasche stecken. Lei- der muß ich ihn wieder abgeben. So reich, daß wir jedem Besucher einen Goldbarren schen- ken könnten, sind wir leider nicht", wird mir bedauernd gesagt Ein reiches und schönes Land 1,2 Millionen Quadratkilometer umfaßt Süd- afrika. Die Union ist nicht nur auf dem besten
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