Page View
Aufwärts
Jahrgang 4, Nr. 3 (February 10, 1951)
Schwalge, Otto
Erfindungen, p. 5
Page 5
a *- ERFINDUNGEN K¸he, die sich selber melken Die Welt wird sch–ner mit jedem Tag! Tat- sache. Wir n"hern uns mit Riesenschritten dem Schlaraffenland. Zwar nicht auf dem Wege durch den legend"ren Reisberg, ob- wohl wir uns k¸rzlich erst zwei Stunden durch Reis gefressen haben. Es war "Bitterer Reis". Die pikanten Rosinen, die die Mahl- zeit w¸rzen sollten, waren von der Zensur herausgepickt und auf Eis gelegt worden. - Nicht auf dem Wege durch irgendeinen Reis- berg, sondern auf dem Wege fortschrittlicher Erfindungen n"hern wir uns dem Schlaraffen- lande. Eines der Wahrzeichen des Schlaraffenlandes sollen die gebratenen Ferkelchen sein, die mit Messer und Gabel und einem Schlabber- l"tzchen mit aufgesticktem Guten Appetit" umherlaufen. Nun, so weit sind die genialen Geister unserer Zeit wiederum auch nicht; aber immerhin haben sie K¸he erfunden, die sich selber melken. Und das Geheimnis des Wunders liegt... in der Luft. Mit Hilfe der Atembewegung der K¸he wird bei dem neuen Ger"t ein Sog erzeugt, der die Milch absaugt und in einen Beh"lter bef–rdert, den die fortschrittlichen K¸he auf dem R¸cken tragen. So revolution"r diese Erfindung - von der hohen s¸ndlosen Alm gesehen -auch sein mag, deckt sie doch unsere primitiven An- spr¸che auf, die wir an ein Schlaraffenland stellen. Warum schl"gt man sich ¸berhaupt noch mit K¸hen ob sie sich nun selber melken oder nicht herum? Kann man doch aus Amerika Milch in B¸chsen beziehen. II Butter, die gestreut wird Die bekannte Zweckm"þigkeit des Milch- pulvers hat schwedische Molkereien an- geregt, auch der Butter das Wasser zu ent- ziehen (Fett ist ja sowieso keins mehr her- auszuziehen), um sie auf diese Weise zu ver- pulvern. Fortschritt und Kultur der Schweden in Ehren! Aber aus Sicherheitsor¸nden ist mir die Butter, die schon mein Groþvater schmierte, sympathischer. Wer garantiert mir denn, daþ z. B. bei einem Picknick im Walde immer Windstille ist, wenn ich mir ein Trockenbutterbrot streuen mochte? Zeoi-n ,nao- Otto Sch>-"lq' Kirschen, die gar keine Kirschen sind Weiþt du immer genau, daþ du wirklich Kirschen iþt, wenn du Kirschen iþt? In Eng- land ist man von Sommer und Sonnenschein unabh"ngig geworden, denn in England wachsen die Kirschen jetzt auf dem k¸hlen Meeresboden. Aus der Haut wohlschmecken- der Meeresalgen - hast du schon mal pro- biert? - soll Glukose, ein Traubenzucker, hergestellt werden, aus dem man hinwieder- um mit viel Zucker und ebensoviel Phantasie k¸nstliche Kirschen fabriziert. Guten Appetit! Kerne brauchen nicht ausgespuckt zu wer- den, weil bis dato die Fabrikation von k¸nst- lichen Kirschkernen noch Schwierigkeiten macht. Wir schlagen vor, Kirschkerne zu ver- arbeiten, die leicht aus echten Kirschen ge- wonnen werden k–nnten. ein Jugend-Film-Club und ein Jugend- Radio-Club k¸rzlich als erste Vereini- gung dieser Art an der Lehrerbildungs- anstalt St. Polten in Nieder–sterreich ge- gr¸ndet wurden? Der Film-Club disku- tiert das Problem "Jugend und Film', er empfiehlt gute Filme und weist auf schlechte hin. Der Radio-Club hat die Auf- gabe, zum richtigen Radioh–ren anzu- leiten. Die Jugend soll dadurch in die Musik, Literatur sowie in das Geistes- leben eingef¸hrt werden. alle Anfragen und Antr"ge politischen Charakters der Studentenrat der Univer- sit"t G–ttingen nach einem neuen Be- schluþ von der Tagesordnung streichen will? Die Arbeit des Studentenparla- mentes soll nicht politischer Natur sein, sondern soll sich in erster Linie mit Fragen der studentischen Selbstverwal- tung besch"ftigen. die Sch¸lermitbestimmung jetzt an der Oberschule in Schwerte (Nordrhein-West- falen) eingerichtet wurde? Die Sch¸ler bilden einen Sch¸lerrat, der sich aus Ver- tretern der oberen und unteren Klassen zusammensetzt. Der Sch¸lerrat hat bereits eine Schulverfassung ausgearbeitet. 240 Braunsdiweiger Sdc¸ler und Sch¸le- rinnen, die zu Ostern die Schule verlas- sen, zu diesem Zeitpunkt mit Kleidungs-, W"sche- und Schuhspenden unterst¸tzt. werden? Es handelt sich dabei um Sch¸ler, deren Eltern ein geringeres Einkommen als den F¸rsorgerichtsatz haben. von der Hauptstelle Unterricht und Er- ziehung des Ministeriums f¸r Volkswirt- schaft in der Sowjetzonenrepublik mit- geteilt wird, daþ alle Schulen regelm"þig je ein Exemplar der Zeitschriften Blick nach Polen", ãDie neue Gesellschaft' und .USA in Wort und Bild' kostenlos zu- gestellt bekommen? Dieser Hinweis er- scheint notwendig, so teilt die Haupt- stelle mit, da einzelne Schulen ãin Un- kenntnis der kostenlosen Belieferung- die Annahme der Sendungen bisher ver- weigerten. zu einem dauernden oder vor¸bergehen- den Arbeitsaufenthalt im Ausland deutsche junge M"dchen vermittelt werden k–n- nen? Das teilte die Deutsche Arbeits- gemeinschaft im Internationalen Bund der Freundinnen junger M"dchen mit. Bewer- berinnen m¸ssen 18 bis 35 Jahre alt sein. Die Vermittlung kann nach England, Frankreich und der Schweiz erfolgen. eine ,,Mathematik-Olympiode" auf An- regung des polnischen Kultusministeriums seit September 1950 an den polnischen Mittelschulen veranstaltet wird? Die besten Sch¸ler sollen an den Ausschei- dungsk"mpfen f¸r die endg¸ltige Olym- piade in Warschau teilnehmen. Die Sieger der Mathematik-Olympiade' k–nnen an einer der mathematisch-naturwissenschaft- lichen Fakult"ten der Universit"ten und technischen Hochschulen immatrikuliert werden. Bed¸rftige Sch¸ler erhalten ein Stipendium. Auch f¸r die Lehrer der Sieger in der ãOlympiade' sind Pr"mien vorgesehen. 5 , t s 5-w Z_- IN, -V- J,z e :_z 9 alle 1\) - i, , 11 _ -- ; 1- 1 11 Tri 1911p
This material may be protected by copyright law (e.g., Title 17, US Code).| For information on re-use see: http://digital.library.wisc.edu/1711.dl/Copyright