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Aufwärts
Jahrgang 2, Nr. 20 (September 24, 1949)
H. T.
Bundeskongress, pp. 2-3
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Der Hohe Kommissar Der fruhere Milit"rgouverneur und jetzige HlohieKonmmissar f¸r die britische Besatzungs- zone, Sir Brian Robertson, besuchte den Kongreþ und nahm Gelegenheit, in einer dreiviertelstiindigen Rede grnnds"tzliche Ausf¸hrtungen zui deutschen Problemen zu machen. Mir hat die Rede gefallen, weil es eine offene und ma nnl iche war. Er war nicht ge- kommen, kuni 1-ii G ewerksdhatten eine Lob- rede IIIt lialteii Lr behandelte auci Fragen, in denien woi anderer Meinung sind. Konnten wir dloch dielt iu<fiit ils uinterstieichien, was er zr To h I (in a D enio n tae zu sagen hatte. lg<tnsindl wi inint ihin einer Meinung Ðber ilii widlitiltkeit dee itais(ie- des Wohl1)irteu- und f-ni-trouel ir Robert- soin slpnacii weiter (davon, daþl dfie Gewirk- schatten im1 heutiglen Staats- und Wirtschfidts- leben wichtige Funktionen zn erl ¸llun habIen, daþ sie in dei Vergangenheit bewiesen hatten, daþ sie diesen Aufgaben gerecht werden. Seine freimutigen Ausf¸hru ngen fanden viel Beifall, wenn auch bei einzelnen Punkten die Delegierten offen ihrer gegen- teiligen Meinrungj Ausdruck veri leen. Die Referenten ,Der kommende Gewerkschaftsbund' war das Thema, zu dem der Kollege Albin Karl sprach. Riickic(kend gab er eine Schau der vielseitigen Arbeit, die notwendig war, da- mit alle gemeinsam nach Munchen kommen. Er umriþ die Schwierigkeiten, die sich aus dem verschiedenartigen Aufbau d1er Ge- werkschaften ergaben, uind sagte abschlie- þend, daþ <lie Vorarbeiten so weit gediehen sind, daþ der kommende Gewerkschalts- bund als eine feststehende Tatsache zu wer- ten sei. Kollege l)r. Heinrich Deis sprach in einem ausgewogenen und fundierten Referat ¸ber ,Die Gewerkschaften und die Neuordnung der Grundstoffindustrien'. Nach den grund- legenden und wegweisenden Worten des Koltegen Deis beschlossen die Delegierten äeinstimmig, das Referat als Brosch¸re druk- ken zu lassen, damit es allen Kollegen zu- g"nglich sei. Ein schwerer Entschluþ Elans B–dkler war sichtlich bewegt, als er den Aufl–sungsantrag zur Hand nahm und <liesen Punkt der Tagesordnung mit den Worten einleitete: ãIch bitte Sie, das Herz fest in die Hand zu nehmen, denn rias, was wir jetzt tun, h"tten wir niemals freiwillig getan. Wenn wir es heute tun, so um des Gr–þeren willen.' Wie Hans B–ckler waren alle Teilnehmer von dieser f¸r die Gewerk- schaftsbewegungi so bedeutungsvollen 1 and- lung bewegt. In diesem Augenblick wurde der Schluþstrich unter eine entscheidende Entwicklung der zonalen Gewerkschafts- bewegung gezogen. In diesem Augenblick war man bereit, ein gutes Haus, das in be- schwerlicher, kraftverzehrender Arbeit er- richtet wurde, aufzugeben, um mit den Kol- legen <1er anderen Zonen ein neues zu bauein, vomn dem man heute erst hoffen kann, daþ es besser und st"rker wird als das, was aufgegeben wurde. Einstimmig nahm der Kongreþ folgenden Be- schluþ an: Auf l–sungsbeschluþ Unter der Voraussetzung, daþ der f¸r den 12. 174. Oktober 1949 einberufene Kongreþ der Gewerkschaften im Gebiet der Bundesre- publik Deutschland die Gr¸ndung des ¸ber- zonalen ãDeutschen Gewerkschaftsbundes" zum 1. Januar17950 beschlieþt und dieser seine T"tigkeit an diesem Tage oder sp"ter auf- nimmt, beschlieþt der Bundeskongreþ des Deutschen Gewerkschaftsbundes f¸r die briti- sche Besatzungszone gem"þ ß 59 der Bundes - satzung seine Aufl–sung zum 317. Dez. 1949. Das gesamte Verm–gen des DGB einschlieþlich aller Verbindlichkeiten geht mit dem Tage der Aufl–sung auf den neugegr¸ndeten ãDeut- schen Gewerkschaftsbund" ¸ber. Mit der Abwicklung der laufenden Gesch"fte und mit der Durchf¸hrung der l3bertragung des Verm–gens auf den neugegr¸ndeten ãDeutschen Gewerkschaftsbund" beauftragt der Bundeskon greþl des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, brit. Besatzungszone, den bis- herigen Bundesvorstand. Dieser ist insbeson- dere erm"chtigt und verpflichtetmit dem Vor- stand des neuen ãDeutschen Gewerkschafts- bundes' die Uibernahme s"mtlicher Vertr"ge zu vereinbaren sowie alle Maþnahmen im einzelnen durchzuf¸hren, die f¸r die Ober- tragung des Verm–gens und der Verbindlich- keiten auf den neuen ãDeutschen Gewerk- schaftsbund" erforderlich sind. Die endg¸ltige Obertrag ung ist durch einen Prufungs- und Abschluþbericht eines aner- kannten Wirtschaftspr¸fers zu beenden. Und sonst.... Nach einer l"ngeren sehr sachlichen Diskus- sion wurde dlem Bundesvorstand f¸r seine T"tigkeit Entlastung erteilt. Die organisatorische Durchf¸hrung des Kon- crresses zeigte keine M"ngel. Den Kollegin- nen und Kollegen des Organisationsb¸ros geb¸hrt besonderer Dank f¸r ihre aufopfe- rungsvolle T"tigkeit w"hrend der Kongreþ- tage. Eine Bemerkung zur Mandatspr¸fungskom- mission. Sie hat sich die Arbeit etwas leicht gemacht, denn fr¸her war es ¸blich, daþ bei solchen Anl"ssen eine altersm"þige Aiitglie- - i e i~ 21 derung dc'r Delegierten durchgef¸hrt wurde. Wir hoffen, daþ in der Zukuiift wieder so verfahren wird. ti. T. Fotos. uipa (1), Archiuv iii, Koberg 43), DGB Ahrseilur 42) 3 B–dder an den Bundospr"sidenten Professor Theodor Heuþ Der Vorsitzende des Gewerksciiafts- rates der vereinten Zonen, Hans Bockler, haIt am 13. September an- laþlich der Waht des Bundespr"si- Jenten naclhtolc>endes Gluckwunsch- telegramim an Professor Dr. Theo- dOr 11euþB gerichtet: Der Gewerksc'huftsrat der verein- ten Zonen erntbietet Ihnen zu Ihrer Wahl zum ersten Pr"sidenten der Bundesrepublik Deutschland seine Gr¸þle und besten W¸nsche. M–ge Ihr Wollen insbesondere den ar- beitenden Menschen unseres Väol- k<es zum Segen und- Nutzen gerei- chen. Wenn es gilt, die Demokra- tie in Staat und Wirtschaft zu festi- gen, der sozialen Gerechtigkeit zu dienen, den Armen und Bedr"ng- ten zu helfen, dann, Herr Pr"sident, werden Sie <tie Gewerkschaften an Ihrer Seite finden. Gewerkschaftsrat der vereinten Zonen H-ans B–ckler u117111 - , -- i, 1 1.
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