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Aufwärts
Jahrgang 2, Nr. 20 (September 24, 1949)
H. T.
Bundeskongress, pp. 2-3
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fI ~~~2 ~~~~~~ Delegierte und Gaste 331 Delegierte und eine groþe Zahl von G"sten kamen nach H-annover zum 2. Bundes- kongreþ des DGB. Gewerkschaftskongreisse stehen heute im Scheinwerferlicht der Offent- lichkeit, und alle amtlichen Stellen nehmen daran Anteil. Sie dr¸cken das aus, indem Minister, Oberb¸rgermeister usw. oder ihre Vertreter als G"ste an den Gewerkschafts- kongressen teilnehmen. Auch die Presse und der Rundfunk sind heute verpflichtet, von ,dem Ablauf eines solchen Kongresses ihren Lesern oder H–rern zu berichten. Das zeugt f¸r die Bedeutung, die die gewerkschaftliche Arbeit im Laufe einiger Jahrzehnte erlangt hat. Hier darf man einschalten, daþ der Nordwestdeutsche Rundfunk eine sehr gute Zusammenfassung ¸ber den Bundeskongreþ gesendet hat. Die Delegierten eines solchen Kongresses sind alles Frauen und M"nner der Praxis. Sie kommen aus den Betrieben, Gruben und B¸ros und spiegeln die Meinung der Mit- glieder wider. Der 2. Bundeskonqreþ in Hannover war R¸ckblick und zugleich Abschluþ. Der Bun- desvorstand hatte~ Rechenisdiaft abzulegen, und am Ende war zu beschlieþen, daþ der DGB f¸r die britische Zone mit dem 31. Dezem- her aufgel–st ist uind in einem neuen groþen Bund f¸r die Westzonen aufgeht. So lag ¸ber diesem Kongreþ ein 1-auch der Weh- mnut und eine gewisse Abschiedsstimmung. Es war, als ob die guten Freunde und Kol- legen, die alle gemeinsam in schwerer Arbeit den DGB aufgebaut haben, f¸r lange Zeit auseinandergehen sollten. Die Trennung von dem, was am H-erzen liegt, ist schwer, wenn auch in Zukunft alle in einem neuen Bau zusammenfinden sollen. 972 Selten Jeder der Delegierten fand vor Beginn des Kongresses eine Mappe mit all den notwen- digen Verhandlungsunterlagen, wie Tages- ordnung, Gesch"ftsordnung, vorliegende An- tr"ge, Dele-giertenverzeichnis usw., auf seinem Platz. Doch das Hauptgewicht trug der zu einem dicken Buch gebundene Bericht des Bundesvorstandes ¸ber die gewerkschaftliche Entwicklung und die Arbeiten des Bundes- vorstandes und seiner Abteilungen seit 1945, bzw. seit Beginn der T"tigkeit des Bundes- vorstandes. Dieser Bericht umfaþt Bi6 Seiten, auf denen f¸r die sp"tere Geschichtsschrei- bung alle notwendigen Unterlagen zusam- mengetragen sind. Man darf vielleicht schon sagen, dieser umfassende Bericht ist in seiner ,Gr¸ndlichkeit und Au~sf¸hrlichkeit die Dar- stellung der Gewerkschaftsqeschichte von 1945 bis jetzt. 2 In einer zweist¸ndigen Rede erl"uterte Hans Bockler den Inhalt des Berichts. Neben dem Bundesvorstand legte auch das Wirtschaftswissenschaftliche Institut der Ge- werkschaften in einem 156 Seiten umfassen- den Buch Rechenschaft ¸ber seine T"tigkeit ab. Dieser Bericht, der in der Hauptsache die Probleme der westdeutschen Wirtschaft ber¸hrt, bildet eine wertvolle und notwen- dige Erg"nzung zum Bericht des Bundesvor- standes. Beide Berichte haben zusammen einen Umfang von 972 Seiten. Und jeder, der sich in der n"chsten Zeit damit besch"f- tigt, wird einen Uberblick ¸ber die Gesamt- arbeit der Gewerkschaften erhalten. Die Ausstellung Starken Anklang fand die neugeschaffene Ausstellung, die einen Eindruck vom Wer- den und Wachsen der neuen Gewerkschafts- bewegung nach 1945 vermittelte. In neu- artigen graphischen und Photodarstellungen bot sich dem Beschauer eine F¸lle von Ma- terial in einpr"gsamer und lebendiger Form vom Aufbau der Gewerkschaften und der Tochter- und Bruderorganisationen, Kon- sumgenossenschaften, alter Volksf¸rsorge, Verband sozialer Baubetriebe, B¸chergilde Gutenberg, Gemeinn¸tzige Hochseefischerei dar. Arbeiter, Angestellte, Beamte, Ju- gendliche und Frauen, alle sind ein- geschlossen in den Aufgaben- und Lebens- kreis der neuen Gewerkschaftsbewegung. Alle sind gerufen und berufen mitzuarbei- ten, das Leben in Deutschland wieder lebens- wert fur die arbeitenden Menschen zu machen. Die Gewerkschaftsschulen rufen, die Gewerkschaftspresse wirbt und unterrichtet. Auch vom kulturellen Wollen der neuen Gewerkischaften äberichtet die Ausstellung. Die Ruhrfestspiele sind ein starkes Bekennt- nis zu der Notwendigkeit, das Geistesleben der Menschheit dem ganzen Volke zu er- schlieþen. Diese vorbildliche Aus;stellung wird in den kommenden Wochen und Monaten in allen St"dten und gr–þeren Orten f¸r einige Zeit zu Gast sein. die an die arbeitende Jugend gekn¸pft wer. den, seien hoch, und sie habe die Verpflidi. tung, an sich zu arbeiten und keine Stunde ungenutzt zu lassen, um ihr Wissen zu er- weitern, damit sie bereit sei, wenn f¸r sie die Stunde der Bew"hrung komme. 1 . 1 A4 ,
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