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Vertriebene, Flüchtlinge, Kriegsgefangene, heimatlose Ausländer : 1949-1952
(1953)
16. Die Organisationen der Vertriebenen, pp. 50-55
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Charta am 5. 8. 1950 in Stuttgart-Bad Cannstatt im Rahmen einer gemeinsamen Kundgebung des Zentralverbandes der vertriebenen Deutschen und der Vereinigten Landsmannschaften in Gegenwart von Vertretern der Bundesregierung, der WUrttem- berg-Badischen Landesregierung, des Auslands und der Kirchen. Gleiclzeitig wurde sic in einer Reihe anderer Stadte verkiindet. Oberall bekannten sich die Vertriebenen zu ihr. Das Bundesministerium fur Vertriebene fordert die Ver~ffentlichung der Charta und versendet sie in das In- und Ausland. Ogbersetzungen in Englsch, Franz& sisch und Spanisch sowie 16 Sprachen Ost- und Sudosteuropas liegen vor. Bedeutsam ist audh die Zusammenarbeit zwischen den Landsmannschaften und den Westdeutsdhen Heimatbiinden. Sie hat eine Vertiefung des Heimatgedankens zum Ziel und hilt gleichzeitig den Ruf nadh den Heimatgebieten im Osten im ganzen deutschen Volk wach. Der STag der Heimat' am ersten Augustsonntag (dieser Tag liegt derUnterzeichnung des PotsdamerAbkommens am 2. August [1945] am ndcisten) hat bereits Tradition. Die Veranstaltungen an diesem Tage wurden in zunehmendem Mage von den Vertriebenenorganisationen und den westdeutsdhen Heimatbiinden gemeinsam veranstaltet. Es wird angestrebt, den Tag der Heimat zum nationalen Gedenktag zu erkliren. Die Otbernahme von ostdeutschen Patenschaflen durch west- deutsche St adte, Kreise, LUnder und Universit aten belebte ebenfalls die Erinnerung an die alte Heimat im Osten und verband zugleich die Vertriebenen mit ihrer neuen Heimat im Bundesgebiet. Das Bundesministerium fur Vertriebene hilt mit allen Vertriebenenorganisationen standig enge Fuhlung. Es berit und f6rdert sie bei ihrer Arbeit. Die Organisationen berichten ihrerseits dem Bundesministerium fur Vertriebene laufend uiber ihre Tatig- keit im Interesse der Vertriebenen und geben so dem Bundesministerium fur Ver- triebene wertvolle Anregung fUr die gesetzgeberische Arbeit. Die Verbindung mit den Vertriebenen wird durdh die haufige Teilnahme des Bundesministers fur Vertriebene oder seiner Vertreter an Besprechungen, Tagungen und grofien Treffen eng gestaltet. Der Sudetendeutsdhe Tag 1952 in Stuttgart mit uber 200 000 Teilnehmer und das Schlesiertreffen 1952 in Hannover mit uber 300 000 Teilnehmern waren besonders eindrucksvolle Kundgebungen. 52
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