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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
3. Widerstand in Westdeutschland, pp. 189-200
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sich mit Schande bedeckten, verurteilte die jungen deutschen Patrioten und Frie- densfreunde zu Gefangnisstrafen und zu ,Zwangserziehung". Der Kampf der deutschen Jugend gegen die Bombardierung der Insel Helgoland hatte den Erfolg, daB die britische Militarregierung sich zu der Erklarung gen6tigt sah, einen anderen Ubungsplatz fur ihre Bombenangriffe suchen zu wollen. Gegen die Jugend West-Berlins, die trotz schdrfsten Terrors den Kampf um den Frieden verstirkt fortsetzt, richtet sich der HaB der imperialistischen Westmachte und der Reuter-Verwaltung. Nur wegen ihres Eintretens fulr den Frieden schmachten zahlreiche Jungen und Madchen - vielfach junger als 16 Jahre - in Westberliner Gefangnissen. 30 von ihnen richteten aus dem Untersuchungsgefdngnis Berlin- Moabit (britischer Sektor) Anfang August 1951 eine GruBadresse an die Millionen Teilnehmer der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin. .,Bohrger~te in den Mainl" Audh bei dem Widerstand gegen die Vorbereitung der Zerst6rung und VerwU6itung Westdeutschlands in dem geplanten amerikanischen Krieg steht die Jugend West- deutschlands an erster Stelle. So mauerten in den ersten Tagen des Juli 1951 junge deutsche Patrioten die Sprengkammern zu, die auf Befehl der amerikanischen Kriegs- treiber rechts und links der Rheinufer-StraBe am Loreleifelsen angebracht worden waren. In zw6lf der sechs Meter tiefen Sprengschichte wurden je 11/2 cbm Beton ge- gossen. An der Unschddlichmachung der Sprenglocher beteiligten sich die Bev6lke- rung sowie Insassen zufdllig vorbeifahrender Fernlastzuige und Personenkraft- wagen. Die in die Eisenbahnlrficke bei Eyb im Kreis Ansbach auf amerikanischen Befehl eingebauten Sprengkammern wurden unbrauchbar gemacht. Kitzinger Burger warfen die Bohrgerate der Firma Arthur Rust, die beim Einbau der Sprengkammern in die Mainbruicke benutzt wurden, in den FluB. Die Arbeiten muBten daraufhin unterbrochen werden. Auch ein schweres Kompressor-Aggregat wurde in den Main geworfen. An zahlreichen Orten wurden diese Beispiele wiederholt, und mehrfach weigerten sich die Stadtverwaltungen, den amerikanischen Interventen die zwecks Anbrin- gung von Sprengl6chern angeforderten Bruckenplane zu iubergeben. Diese Handlungen des aktiven Widerstandes leiteten eine neue Phase in dem Kampf der Bevolkerung Westdeutschlands gegen die Remilitarisierung und Vorbereitung des Krieges der amerikanischen und deutschen Imperialisten ein. Gerichte gegen Adenauer Es ist bemerkenswert, daB sich in Westdeutschland der Terrorapparat der Adenauer und McCloy nicht in allen Fallen als zuverlassig erweist. Es gibt Richter, die nicht gewillt sind, die Verletzung der Verfassung und der Grundrechte durch den Ade- nauerschen Polizeiterror mitzumachen. Hierfiur nur einige Beispiele: Das Solinger Amtsgericht lehnte es im Juli 1951 ab, die beiden Friedensfreunde Sbosny und Muller, die wegen Unterstutzung der Volksbefragung angeklagt worden
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