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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
3. Widerstand in Westdeutschland, pp. 189-200
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Summe ausgegeben wird, sind diese Lohnforderungen der Werktatigen durdaus real und erfUllbar. Die Arbeiterschaft Westdeutschlands beginnt, entschlossen den Angriffen der deut- schen und amerikanischen Monopolberren auf ihre Lebenshaltung entgegenzutreten. Dieser Kampf ist zugleich ein Kampf gegen Remilitarisierung und Krieg und wird von allen ehrlichen Patrioten im Osten und Westen Deutschlands unterstiitzt. Die Bergarbeiter der Ruhr bewiesen mit ihrem erfolgreichen Kampf gegen die so- genannten ,Panzerschichten", das sind zusatzliche Sonntagsschichten mit dem Ziel der Erhohung der Kohleforderung zu Riistungszwecken, daB sie in dem Kampf gegen Remilitarisierung und Kriegsgefahr mit an erster Stelle stehen. Als Folge des Kampfes der Bergarbeiter ging die Forderung bei den ,Panzerschichten" so stark zurtick, daB dadurch das von den Rustungsindustriellen mit den rechten Gewerk- schaftsfifhrern abgesdhlossene ,Panzerschidcten'-Abkommen unwirksam gemacht wurde. Einen beispielhaftenKampf gegen Remilitarisierung undKriegsvorbereitung lieferten Hamburger Hafenarbeiter. Trotz schdrfsten Drucks, der von seiten der Besatzungs- maichte und auch von seiten der Hamburger Hafenverwaltung auf sde ausgeubt wurde, weigerten sich z. B. im August 1950 41 Hafenarbeiter, Sprengstoffe und Muni- tion von britischen Dampfern zu entladen. Als sie daraufhin entlassen wurden, traten ihre Kollegen in den Streik. Die Bergarbeiter und Metallarbeiter Westdeutschlands und der Deutsdien Demo- kratischen Republik berieten auf einer Anfang Juli 1951 in Halle durchgefiihrten Tagung, an der fiber 500 Arbeiter des Bergbaus und der Metallindustrie aus ganz Deutschland teilnahmen, gemeinsame Aktionen gegen die Remilitarisierung West- deutschlands und den Schuman-Plan. Der westdeutsdhe sozialdemokratische Berg- arbeiter Wilhelm Luchs, der das Hauptreferat auf dieser Tagung hielt, forderte von den Bergarbeitern und Metallarbeitern ganz Deutschlands, sich einmutig zum Wider- stand gegen die Remilitarisierung zu erheben. Audh die Verkehrs- und Transportarbeiter beschlossen auf einer Ende Juli 1951 in Eisenach durchgeffihrten gesamtdeutschen Verkehrs- und Transportarbeiterkonfe- renz den gemeinsamen Kampf gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands und die Vorbereitung des amerikanischen Krieges. In der von den Delegierten einstimmig angenommenen EntschlieBung heiMt es u. a.: ,Beratet in allen Arbeitsstatten, wie die Beforderung von Kriegsmaterial, Kohle und Schrott fur die Rustungsindustrie verhindert werden kann und trefft geeignete Mallnahmen. Der Sekretar des Europaischen Arbeiterkomitees gegen die Remilitarisierung, Kurt Hanisch, forderte die deutschen Seeleute und Hafenarbeiter auf, dem Beispiel ihrer franz6sischen und italienischen Kollegen zu folgen und die Entladung amerikanischen Kriegsmaterials in deutschen Hifen durch Streik zu verhindern. Die Emp6rung der westdeutschen Werktatigen gegen die standige Verschlediterung ihrer Lebenslage als Folge der Remilitarisierung widhst immer mehr. Ihr Kampf gegen-die Ansdh1lge auf ihre Lebenshaltung, der zugleich ein Kampf gegen Remili- 193
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