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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
2. Aufl. ([1951])
4. Die "psychologischen Voraussetzungen" werden geschaffen, pp. 153-159
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5. Der deutsche Generalstab im Aufbau und in Funktion, pp. 159-168
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bleibt bestehen, der die uneingesdhrankte volle Gewalt der Besatzungsmxchte aus- drilcklich festlegt. 3. Die Spaltung Deutschlands soll aufrechterhalten werden, weil die Schaffung eines einheitlichen, unabhangigen, demokratischen und friedliebenden Deutschlands den Frieden in Europa bedeuten wurde und somit ihren Plknen der Vorbereitung eines neuen Krieges entgegensteht. 4. Die Westmachte ignorieren das Potsdamer Abkommen, das die Besatzungstruppen verpflichtet, die Wurzeln des Faschismus und Militarismus zu beseitigen und den Ausbau einer neuen, demokratischen Ordnung eines einheitlichen Deutschlands zu erm6glichen. Diese MiBachtung des Besatzungszweckes macht die westlichen Armeen zu v6lkerrechtswidrigen Interventionstruppen. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik erklart feierlich, daB der Schritt der westlichen Staaten den Lebensinteressen des ganzen deutschen Volkes widerspricht, im Widerspruch zum Potsdamer Abkommen steht und deshalb keiner- lei Rechtskraft und keinerlei internationale Autoritat besitzt. D.as deutsche VoLk will den Frieden. Die Volkshefragung gegen die Remilitarisie rung Deutschlands und fur einen Friedensvertrag mit Deutschland nodh imJahre 1951 beweist eindeutig den Friedenswillen des deutschen Volkes.' (Aus der Erklarung des Ministers fCr Auswdrtige Angelegenheiten vor dem Ministerrat der Deutsdhen Demokratisdien Republik, 17. Juli 1951) 5. Der deutsche Generalstab im Aufbau und in Funktion Der Generalstab - die Keim- und Energiezelle des wiederaufgeridhteten deutschen Militarismus Die Keimzelle des deutschen Militarismus und sein Energiezentrum war immer der Generalstab preuBisch-deutscher Pragung. Wie nach der Niederlage von 1918 hat er auch nach der von 1945 trotz Auflosung durch die Siegerstaaten unter den mannig faltigstenTarnungen fortexistiert. Nach 1918 war der preuBisch-deutscheGeneralstab wenn auch auf GeheiB der Entente offiziell aufgel6st, die dem deutsdhen Imperialis- mus verbliebene machtpolitische Keimzelle. Das GroBe Hauptquartier unter Hinden- burg und Groener war der Kristallisationspunkt der deutschen Konterrevolution. Ihr Sieg war Vorbedingung des Wiedererstarkens des deutschen Imperialismus. Die Peprasentanten des deutschen Militarismus lielen ,ihren Kaiser' fallen und be- haupteten sich dank ihres Bfindnisses mit den Fiuhrern der deutschen Sozialdemo- kratie, den geistigen Vatern der Schumacher, Ollenhauer usW.; das war zu einer Zeit, als der spatere .,Ffhrertm noch als kieiner Spion bei der Reichswehr in Bayern ange- stellt war. Nachdem die Militaristen mit Hilfe der Sozialdemokratie den deutschen Imperialis- mus und ihre eigene Macht wieder gefestigt hatten, wechselten sie den Bfundnispart- ner und halfen Hitler auf den Thron, dessen Helfer, militarische Planer und Fuhrer sie bis zur totalen Niederlage waren. Als die sichere Niederlage bereits in Sicht war, orientierte sich eine kleine Gruppe deutscher Militaristen auf den Westen und bot den gemeinsamen Kampf gegen die Sowjetunion an; um den Preis der Erhaltung der unter den damaligen Umstanden groltmbglichen Macht des deutschen Militaris- 159
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