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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
3. Ein deutsches Söldnerheer als "Himmelfahrtskommando" für den amerikanischen Krieg, pp. 146-153
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Plattform gefunden werden muB, ein Ubereinkommen, das. eine eventuelle und ver- diente Gleichheit anstrebt fur diese Nation, bevor wir daruber sprecien, deutsche Einheiten in irgendeine Form von Armee zu gliedern. G e w i B. i c h a 1 s K o m - mandeur will in keiner Armee unter meinem Kommando widerwillige Kontingente, keine Soldaten, die in der Art dienen, wie die Hessen in unserem Revolutionskrieg dien- t e n. Das wtirde nur die Quelle von Schwiche sein. Deshalb, bevor die politischen Ffuhrer, die Diplomaten und Staatsmanner keine einwandfreie Antwort auf die Frage finden, ist es nidht gut fur den Soldaten, sich zu tief in die Sadie einzulassen.- (.The New York Times', 2. Februar 1951.) So diplomatisdh Eisenhower in dieser Bemerkung audi um den ihm nur zu gut bekannten Stand der Remilitarisierung in Westdeutschland herumredet, weist er doch auf den entscheidenden Punkt hin: auf die F rage der niclht vor- handenen Bereitschaft der Werktatigen Westdeutsch- lands, sich erneut in den Krieg treiben zu lassen. Deshalb ver- langt er naehdrficklich von den Politikern, Diplomaten und Staatsmannern, sidh auf die den Vertretern des deutschen Imperialismus und Militarismus anzubietenden Zugestandnisse zu einigen. Diplomatische Splegelfedcterei urm die Remilitarisierung Die von Eisenhower am Anfang des Jahres 1951 geforderte ,,Einigung der Politiker. Diplomaten und Staatsmainner' ist inzwischen weit gediehen, und zwar im wesent- lichen auf der Basis der amerikanischen Wfinsche. Die USA-Kriegstreiber haben grol3e Eile. Sie drangen auf schnelle und umfassende Remilitarisierung Westdeutsch- lands. Waihrend derVerhandlungen zwischen den USA und den europaischen Atlantik- paktmdchten fiber die Remilitarisierung wurde sie von amerikanisdhen und deut- schenMilitaristen, unter weitgehender Beriicksichtigung derVorsdhldge der letzteren, bis in Einzelheiten geplant und praktisch inAngriff genommen. Mit dem entsdieiden- den Schritt der Wiedereinffuhrung der allgemeinen Wehrpflicht in Westdeutschl'and durch einen ,,Uberraschungscoup' nach dem Hitlerschen Vorbild von 1935 kann in absehbarer Frist geredinet werden. Die diplomatische Spiegelfechterei, hinter der sich die Vorbereitung der Remilitari- sierung vollzieht, ist ein primitiver Tarnungsversuch der amerikanischen Kriegs- macher. DaB sie den Krieg gegen die Sowjetunion wollen, aIBt sidc zweifelsfrei aus den Reden und Handlungen amerikanisdher Politiker, Diplomaten, Militiars und Staatsmiinner beweisen; audh daB sie ihn schnell wollen, die Kriegsvorbereitung fur sie ein Wettlauf mit der Zeit, das heiBt ein Wettlauf mit dem wachsenden Wider- stand der Volker gegen den Krieg ist. Aus den gleichen Quellen ist auch zweifels- frei feststellbar, daB Westdeutsdhlands Kriegspotential - das Menschenpotential an erster Stelle - die unentbehrlichste und deshalb die begehrteste Kraft fMr den amerikanischen Krieg in Europa darstellt. Aus der Rolle, die der amerikanische Imperialismus in dem von ihm angestrebten und vorbereiteten dritten Weltkrieg fur sich beansprucht, mit den eigenen Kraften als ,,strategische Reserve' in Hinterhand zu bleiben, erklart sich der Wunsch, den 149
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