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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
2. Aufl. ([1951])
3. Ein deutsches Söldnerheer als "Himmelfahrtskommando" für den amerikanischen Krieg, pp. 146-153
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USA, im Eiltempo wieder auf die Beine gestellt wird, ungeachtet des Widerstrebens der fiberwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes und ungeachtet der Bedrohung. die dadurch fur die Sicher-heit der anderen Atlantikpaktstaaten entsteht. Das die Wiederaufrichtung des deutschen Imperialismus und Militarismus be- griindende Motiv ist dasselbe wie 1918. So kann auf die gleiche Formel gebradht werden: Wiederaufrichtung der alten Machtstellung unter der die Westmichte beschwichtigenden Losung: Kampf gegen den Bolschewismus. Das war die den deut- schen Imperialismus damals wie heute wiederbelebende Essenz. Es sind auch dieselben gesellschaftlichen Krafte, die am Werk sind: die deutsdhen Monopolisten, Junker, Militaristen und sozialdemokratischen Fiuihrer; zum Teil sind es sogar die gleichen Personen bzw. Namen, die uns begegnen. Eim Teil der Vertreter der deutschen Imperialisten und Militaristen spekuliert ernst- haft darauf, die Vorherrschaft des deutschen Imperialismus wenigstens in Europa wieder aufzurichten, so wie der strebsame Juniorpartner eines Konzerns, der selber einmal Konzernherr war und nur zweimal bankrottiert hat, bestrebt ist, wieder die alte Machtposition zu erobern. Dieses Bestreben nahrt der amerikanische Imperialismus. Denn je entschlossener sein deutscher Juniorpartner diesem Phantom nachjagt, um so blindwuitiger wird er gegen die sozialistische Sowjetunion und gegen die Volksdemokratien kampfen. Der amerikanische Imperialismus ist willens, den deutschen so zu starken, daB er Leit- wolf der Atlantikpaktmeute wird. Das ist es, was der amerikanische Imperialismus will, wenn er an Westdeutschland als Menschenreservoir fur den amerikanischen Krieg denkt, eingedenk des Trumanschen Leitsatzes der USA-Politik: andere Volker sollen sich gegenseitig abschlachten zum Wohle der amerikanischen MonopolherrelL Not our boys - Germans to the front! Es ist den anglo-amerikanischen Kriegstreibern vor allem um deutsche Soldaten zu tun. Denn, so s'agte der demokratische Senator Elmer Thomas aus Oklahoma laut ,New York Times' vom 27. November 1949: ,,Deutschland war eine groBe Milit&r- macht. Die Deutschen sind groBe Kampfer. Wenn die Vereinigten Staaten wieder in einen Krieg verwickelt werden, haben wir Kampfer notig. In diesem Kriege wollen wir Deutschland an unserer Seite haben.' Am 4. November 1949 schlug das demokratische Mitglied des amerikanischen Re- prasentantenhauses, Robert Poage aus Texas, der Regierung die Aufstellung eines westdeutschen S6ldnerheeres in Starke von 25 Divisionen vor. (Congressional Record, 4. November 1949.) Im gleichen Geiste sagte General Collins im Mai 1950: Es ist genug, daB wir die Waffen liefern, unsere Sohne sollen nicht in Europa verbluten. E s g i b t g e n u g Deutsche, die fulr die USA-Interessen sterben konnen.' Der ehemalige Oberkommandierende der britischen Luftstreitkrafte, LordTrendcard. schrieb im ,Observer' zu der von Churchill geforderten Aufstellung einer west- europaischen Armee: AVon Westdeutschland ist zu fordern, daB es den grbl3ten Teil der westeuropaischen Landstreitkrafte s t e 1 1 e. Wahrend die westeuropdischen Staaten Landstreitkrifte stellen miiBten. 147 W
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