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Aufwärts
Jahrgang 19, Nr. 1 (January 15, 1966)
Kunst zu Besuch bei der Justiz, p. 20
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Willi Dirx Ausschnitt aus: ~Durchzug durchs Rote Mei Kunst zu Besuch bei der Justiz phien, die sich zum Teil mit der Ju und ihren Dienern recht kritisch aus andersetzen. - In der Zeit vom Septen bis Oktober 1964 fanden sich die Be cher der Kantine von dem Band de Lithographien umgeben. Titel wie , schuldslamm', ,Splitter und Balk ,Lokaltermin", ,Ellenbogenstoßbriga ~Vorbeimarsch der Elite" und ~Rück raus" trafen ins Schwarze. Es gibt in der Justiz genügend Leute Selbstkritik, die begeistert waren von Art, wie Weber ihnen den Spiegel Gesicht hielt und sie mit dem überras te, was sie in diesem Spiegel fand Was niemand für möglich hielt, trat als Webers Bilder abgehängt wur Man bedauerte, daß die Wi'nde leer den und wünschte, daß bald wieder was an den Wänden hängen solle, da betrachten sich lohne. Das Anerbieten von Professor Otto kok, einige Holzschnitte für die Kan zur Verfügung zu stellen, fand des nicht nur den Beifall des größten T der Kantinenbesucher, sondern auch neuen Landgerichtspräsidenten. Die' anstalter durften 30 Holzschnitte aus riesigen Werk des Professors aussuc und glaubten, einen guten Quersc zu zeigen. Es gab nur Freude über Gezeigte und die Möglichkeit, den h ster, der aus der zum Landgerichts zirk gehörenden Stadt Mülheim a. d. R stammt, in seinem Werk und auch sönlich kennenzulernen. ('flt P nknk fninta d1 r W"nnArtalkr H P. A. Weber ,Gerichtsszene" Martin Wolter ,Bootswrack" steiiung zu onnen. Mit dem Zeichner Klaus Spitzer zog dann ein Künstler in die Kantine ein, der die wesentlichsten Jahre seines Lebens in Duisburg verbrachte und heute als Kunst- erzieher an einem Gymnasium in Neuß tätig ist. Seine reizvollen Zeichnungen, Eindrücke aus Italien, waren so eindring- lich, daß es Irgendwelche Auseinander- setzungen über das, was er zeigte, nicht gab, zumal die Duisburger Zeitungen sich jetzt verständnisvoll über die nun schon dritte Ausstellung des Landge- richts berichteten. Mit dem Lob der Presse wandelte sich auch das Verhältnis der Leute, die bis- her der Sache ablehnend gegenüber- standen. Was bisher geduldet war, wurde nun gefordert. - Dem Zeichner Klaus Spitzer folgte der Duisburger Maler Paul Weller (kürzlich verstorben) mit gekonnten Aquarellen und Tuschezeichnungen. A. Paul Weber, vielen Duisburgern vor allem durch seinen Kritischen Kalender bekannt, entsprach dem Wunsch der Veranstalter und schickte 25 Lithogra- schneider Willi Dirx mit feinen und sinnigen Arbeiten, die den Betra zum Nachdenken zwingen. Die Masi des Holzes ist in die Darstellung mi bezogen. Wohl einer unserer b Illustratoren. Danach Ennc Rabasseda, ein Sp den es nach Deutschland versch hat. Seine Tuschzeichnungen stelle Menschen dar. Hulda Pankok, die C von Professor Otto Pankok, hatte f( Ausstellungsverzeichnis einen Text Rabasseda geschrieben. Zur Zeit ist Rudolf Rothe, einst Me schüler von Professor Otto Pankok, in der Kantine. 25 Radierungen, in d er sich ausschließlich mit der me lichen Gestalt befaßt, zwingen dei sucher der Kantine zum aufmerks Hinsehen. Im Laufe von zwei Jahren sind die stellungen in der Kantine im Landg, in Duisburg nun so etwas wie eine tution geworden. Wird in Duisburg Kunstausstellungen gesprochen, so auch die Kantine im Landgericht erw
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