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Aufwärts
Jahrgang 15, Nr. 12 (December 15, 1962)
Hadobu
Jugendgruppe Carl Legien, p. 15
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Jugendgruppe Carl Legien W enn die IG Metall In den vergangenen Jahren ihren Werbemonat der Jugend durchführte, sind wir meist zu großen Veran- staltungen gegangen und haben darüber be- richtet In diesem Jahr waren wir bei einer kleinen Gruppe in Essen-West. Nun, es hatte einen besonderen Grund, denn wenn eine Gruppe den Ehrennamen Carl-Legien-Jugend- gruppe bekommt, dann muß sie schon etwas geleistet haben. Wir erfuhren1 dann auch, daß diese Gruppe, von dem jungen Kollegen Rudi Behrendt geleitet, insbesondere auf dem Ge- biet der Bildungsarbeit manches geleistet hat und die jungen Mitglieder sich durch Aktivität in den Betrieben auszeichneten. Das bestä- tigte uns auch Horst Lemke, der Jugendsekre- tär der IG Metall in Essen. Wir hatten Mühe, um noch in den Festsaal zu kommen, denn es erwies sich, daß auch die anderen Jugend- gruppen der IG Metall in Essen gekommen waren. Der Saal war überfüllt. Es wurden einige kurze Begrüßungsreden ge- halten. Dann nahm Kollege Arthur Fritsch, der in seinen jungen Jahren der erste Jugend- sekretär der Metaller war, das Wort zu einer Würdigung Carl Legiens. Kollege Frltsch, der das Wirken von Carl Legien noch erlebt hat, stellte die drei entscheidenden Etappen im Le- ben des unvergeßlichen Gewerkschaftsführers dar, der, als Walsenjunge aufgewachsen, als Wanderbursche seine Erfahrungen sammelte, ständig an seiner Bildung arbeitete, schließ- lich Leiter der Drechslergewerkschaft wurde, um dann, als am 1. Mai 1890 die Arbeiter in Hamburg-Altona ausgesperrt wurden, den entscheidenden Anstoß zur zentralen Zusam- menfassung der deutschen Gewerkschaften gab. 1899 verhinderte Legien durch seinen rast- losen Einsatz die Annahme der sogenannten ,,Zuchthausvorlage", die von der Regierung auf Veranlassung der Arbeitgeber Im Reiche- tag eingebracht wurde. Diese Vorlage sollte den aufsteigenden Gewerkschaften wieder alle hart errungenen Rechte nehmen. 1920 rettete Leglen durch seinen Mut, mit dem er zum Generalstreik aufrief, die Weimarer Re- publik. Kollege Fritsch sagte den jungen Menschen, daß sie mit dem Namen Carl-Leglen-Jugend- gruppe eine ganz besondere Verpflichtung eingegangen wären. Er wünschte Ihnen Kraft und Mut. Dann gab Konrad Weber, der Jugendsekretär des DGB Essen, die Ehrenurkunde an den Leiter der Gruppe. Vielseitig war das Unterhaltungsprogramm der Gruppe. Da standen mit einmal drei junge Kolleginnen auf der kleinen Bühne und sangen Lieder und Chansons aus vielen Ländern; ein Sketsch (nicht ganz gelungen) wurde geboten; Lutz Dreishoff sang; die The Sainte Ramblers machten Musik und eine Tanzkapelle forderte zum Tanz auf. ,Aufwärts" wünscht den jungen Menschen der Gruppe, daß sie die Kraft und den Mut finden mögen, ihrem Ehrennamen ge- recht zu werden. HADOBU
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