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Aufwärts
Jahrgang 8, Nr. 6 (March 17, 1955)
An den 'Aufwärts', p. 2
Dohrenbusch, Hans
Es wäre Wahnsinn, nicht zu verhandeln, p. 2
Arnold, Karl
Für die Einheit der Gewerkschaften, p. 2
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die Ere reifen. hat aber hier eine andere Bedeutung, als Man kann also die Ausbildung auf dem E ohne weiteres als Sklaverei bezeichnen wohl beide davon überzeugt, daß man s auch Freiheit -Sklaventum sagen kann. das Endziel des Kommunismus die We diese Weltherrschaft würde uns doch n: die Sklaverei bringen. Und deshalb m sich lohnt, zeitweiliger »Sklave« zu sein, Kasernenhof, um im Kampf gegen korn tation und Aggression nicht hilflos dazus an die Redaktion: Gibt es im Kreise d neutralen »Aufwärtsjugend« nicht au< zu nehmende Stimmen, die sich zum We nen? (Schlagwortdrescher wie in Nr. 4/5 nichtl) Es ist doch schade, daß in Ihrer sc die Meinungen nur nach einer Seite ten es System des Bolschewian Und er hat im eigenen L lg, denn erst vor wenigen Ta ans, in dem die Kommuniste greßpartei waren, die Komm ntscheidend geschlagen, daß chwunden ist. en. Eine Frage parteipolitisch einmal ernst beitrag beken- elten für mich nen Zeitschrift eren.' toll MIches, Rheinbaue .Die Stellungnahme des Deutschen Jugendherbergswerks zum Brief von Adolf Keil ist völlig unsachlich. Was hat das Benehmen einzelner Jugendlicher, auf die der Landes- verband Baden anspielt, mit der Kritik an der Jugend- herberge Heidelberg zu tun? Ich habe den Eindruck, daß dieser Landesverband am liebsten jede Kritik unter- binden möchte. Adolf Keil ist keineswegs verpflichtet, »zunächst den zuständigen Landesverband von seinen Beobachtungen« in Kenntnis zu setzen. Und gegen die Herbergseltern hat er überhaupt nicht Stellung genom- men. Ich würde der Redaktion empfehlen, solche unsach- lichen Briefe, wie den des Deutschen Jugendherbergswerks, Landesverband Baden, in den Papierkorb zu werfen." Martin Gebauer, Bielefeld Von Wahnsinnigen war auch die Rede, als Englands Regierung bekanntgab, daß England nun auch Wasser- stoffbomben herstellen werde. Nicht - und wir können das glauben-, um damit einen Bombenkrieg auszulösen, sondern als Abschereung vor dem Beginnen eines neuen Krieges. Es wurde in der Debatte im englischen Unterhaus die Frage aufgeworfen, wie man verhindern wolle, daß Wahnsinnige irgendwo den Atomkrieg beginnen. Nun, es gibt auch in der heutigen Weltpolitik Wahnsinnige, die mit dem Gedanken eines neuen Weltkrieges spielen. Wir brauchen nur an einige Leute zu denken, die das offen ausgesprochen haben, an Tschiangkaischek und Syngman Rhee. Zum Glück haben sie keine Atomwaffen. Seitdem die Atomforscher zu sprechen begannen - und sie können es nicht genug tun, auch wenn es hinter- wäldlerische Politik stört -, ist es kein Geheimnis mehr, daß es in einem kommenden Krieg weder Besiegte noch Sieger geben wird, sondern nur eine vernichtete Erde. vorauszusehen, daß nei solchen Verndlmungen udi Fragen, die uns als Menschen bewegen, die in Deutscb. land leben, auch ihre Erledigung finden werden. Wir sollten uns immer wieder vor Augen halten, daß ange: sichts der Gefahren, in .der sich die Erde befindet, die Fragen der deutschen Aufrüstung, der Saar und der Wiedervereinigung winzig kleine Fragen sind, die nicht durch Krieg, aber durch friedliche Vereinbarungen der Weltmächte gelöst werden können. Angesichts der Ent wicklung der Atomwaffen hat die deutsche Aufrüstung sowieso jeden Sinn verloren, insbesondere auch deshalb weil in wenigen Jahren auch Wasserstoffbomben in Eng land stationiert sein werden. Zur Abschreckung - wie gesagt. Spätere Geschlechter werden vielleicht einmal wenn sie die politische Geschichte Westdeutschlands in dieser Zeit betrachten, sich fragen, ob viele Menschen in Deutschland denn damals wahnsinnig waren. Die Men. schen, die heute die Aufrüstung ablehnen, befinden sic. nicht nur im Bund mit den moralischen Forderungen unserer Zeit, sondern sie sind auch im Bund mit der technischen Entwicklung unseres Zeitalters, die einen Krieg einfach nicht mehr erlaubt und die Mittel frestelltr um die Menschen auf der Erde von den Plagen des Elends und des Hungers zu befreien. Die Atomentwicklung birgt Schrecken, aber sie birgt auch berechtigte Hoffnung auf eine Zeit des ewigen Friedens. Fir die Einheit der Gewerkschaften 0Nh* lsMm d E ik"1.1 48elt f d dufte. LaeuleM dU DUB Iordzh.WeOtfMl edM fiMh a die DedOgtutm m die wir amuu e <Das persische Herrscherpaar ist zu uns als Gast gekom- men, und ich finde es unverantwortlich, daß der »Aufwärts« die Gesetze der Gastfreundschaft verletzt. (»Schah« Nr. 5/55.) Dieses junge Herrscherpaar, das überall in Deutsch- land mit großem Jubel begrüßt worden ist, steht doch wohl über den Streitigkeiten der Tagespolitik. Es ist eine grobe Beleidigung, wenn man solchen Gästen sagt, sie verkörperten einen grausamen Polizeistaat, in dem jähr- lich Hunderte von Menschen erschossen werden. Stimmt das überhaupt? Wenn es stimmt, kann man dafür bestimmt nicht den Schah und Soraya verantwortlich machen." Lil Beck4r, Braunschweig Lieb ummbat diese Bilder von Liebespaaren gehören nicht in eine Jugendzeitung und schon gar nicht in eine gewerkschaft- liche. (Es wird wieder Frühling, Nr. 5/55.) Das geht wohl doch zu weit! Ich bin auch der Meinung, daß wir keine Veranlassung haben, prüde zu sein. Aber man kann doch nicht in einer Zeitung eine ganze Fotoserie bringen, wo sich andauernd junge Menschen"umarmen.' Regina Kauß, Mnster 1. W. Bruno Schicke] Aber steher habe stets nur Bund u ýen und -feiern nach rh genossenem Abhär flOIa Y¶TiCA,ß? Ric4hu Um seine volle Schlagkraft zu bewahren, muß unser Bund immer wieder bemüht sein, fest auf den Grundlagen weiterzubauen, auf denen er gewachsen ist. Wer daran rüttelt, bringt den ganzen Bau, den wir aufführten, in Gefahr. Auch darüber sollte sich niemand täuschen und etwa glauben, daß sich der Einheitsbund für einseitige Zwecke mißbrauchen ließe, ohne daß er an Kraft und Zusammenhalt automatisch verlöre. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit heraus hat der Bund jeder Form von Intoleranz im demokratischen Lager Kampf angesagt. Gegen Intolerante darf es keine Toleranz geben, und schon den Anfängen gilt es in dieser Hinsicht energisch zu widerstehen. Es wird von niemandem ver- langt, seine politischen Auffassungen aufzugeben oder auch nur zu verschweigen. Im Gegenteil, der demokratische Staat verlangt nach Stellungnahmen, und nächst den Intoleranten stellen die Meinungslosen die größte Gefahr für die Freiheit und Demokratie dar, denn aus ihnen rekru- tieren sich die Massen, die sich von totalitären Kader- parteien und Apparaten leicht beherrschen lassen. Die politische Meinung des einzelnen muß frei sein und frei bleiben, auch wenn er Gewerkschaftsmitglied ist, und nie- mand darf ihn deshalb tadeln, solange diese Auffassung freiheitlich demokratisch ist. Der Bund ist demokratisch aufgebaut, heißt es in Paragraph 8 der Satzung des DGB. er demokratische Zug darf n ben. Demokratischer Geisti sein gesamtes Wirken beseele Satzung ist jedoch ausdrückl ,eit von bestimmten politisd i, und ich sähe eine große u Aufbau ganzen :hlossen 6.rt von stelle. Gerade wer für Einheit, für Stärke, für Schlagkrafl bei der Verteidigung der hart errungenen Rechte der Arbeiterschaft konsequent und kompromißlos eintritt, muf der fundamentalen Bestimmung der Satzung, die sik gegen parteipolitische Einseitigkeit wendet, stets und z jeder Zeit Achtung zu verschaffen suchen. Andernfall' muß es naturnotwendig zum Verfall und Zerfall des Bur. des kommen, was niemand nach dem, was wir erlebt haben, wünschen kann. Die Mitglieder des DGB, die ihre Delegierten als Arbeits kameraden erwählen, denen sie ihre Interessenvertretunc treuhänderisch anvertrauen, geben ihre Stimmen eineu bewährten Kollegen, den sie menschlich und charakterlic± schätzen, und es ist ihnen gleichgültig, welcher deme kretischen politischen Richtung er im einzelnen angehöreD mag. Da sie als Berufs- und Arbeitskollegen und nich als, politische Kandidaten gewählt worden sind, müsses sie bestrebt sein, der Versuchung zu widerstehen, sid nachträglich doch als politisch gewählte Funktionäre zü betrachten. Das mag mitunter für den einzelnen nich ganz einfach sein, aber im Interesse des Bundes sollte doch darauf geachtet werden, zwischen der frei zu äußerr. den parteipolitischen Meinung des einzelnen und seine: Stellungnahme als Exponent der Einheitsgewerkschaft zt unterscheiden. Die Mitglieder des Bundes werden da Verständnis haben, daß dem einen oder anderen ema das Temperament durchgeht. Eine Systematisierung partei politischer Temperamentsausbrüche im Namen des Bunde würde der Bund kaum aushalten können. Vor dieser ernsten Konsequenz gilt es die Augen nicht zu verschließen in abe der r festen wieder un e, und vo ru tritt für das später iM1 T)e « ,ih doch korri rohl kaum mweit
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