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Aufwärts
Jahrgang 4, Nr. 13 (June 30, 1951)
KF
Ohne Hände 140 Silben, p. 5
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OHNE HŸNDE 1l4O SILBEN ,Halt -- aufh–ren - Bl"tter abgeben", rief der Mann am Stehpult in die Klasse. Die 4. und letzte Ubung des 25. Stenografen- Wettschreibens war zu Ende. Den Ehren- preis erhielt der 19j"hrige Paul Forsch, der Stenograf - ohne H"nde. Eigentlich braucht man sehr fixe H"nde zum Stenografieren. Paul Forsch meinte, es geht auch ohne. Nicht der Sensation wegen. Er hat keine. Er kam ohne H"nde auf die Welt. Das kommt zuweilen vor und meistens sind diese Menschen dazu verdammt, in einem Kr¸ppelheim dahinzuvegetieren. Dazu hatte Paul keine Lust. Er wollte leben. Mit sieben Jahren schickte ihn der Vater in die Volksschule. Was soll der denn hier?" meinte der Lehrer. Was die anderen auch sollen", sagte Vater Forsch, ãversuchen Sie es einmal eine Woche mit ihm." Der Lehrer lieþ mit sich reden. Aus einer Woche wurden die ¸blichen Jahre. Paul Forsch lernte nicht weniger, als seine Mitsch¸ler auch lernten. Lieblingsf"cher hatte er auch: Schreiben und Zeichnen. Und es klappte. Selbst die Tinte machte keine Schwierigkeiten. 8 8. Sp"ter sah Paul seinen Vetter stenografieren. ãTolle Sache", meinte er, "das m¸þte man auch k–nnen.' Und er konnte es. Nach einem Jahr hatte er es auf 120 Silben in der Minute gebracht. Dann kam die Sache mit dem Ehrenpreis. Mittlerweile schafft er 140 Silben. Mit Pr"dikat "Sehr gut'. Ohne H"nde! "Das ist noch nicht alles", sagt Paul Forsch, "warten Sie ab!" Er will sein Abitur machen, anschlieþend Jura oder Volkswirtschaft studieren. Auch den F¸hrerschein will er machen. Aber das ist der einzige Punkt, wo er Bedenken hat. Nicht wegen seiner F"higkeiten, sondern wegen der gesetzlichen Bestimmungen. Aber seine Devise ist: Nicht unterkriegen lassen! Keine Bange: Solch ein unb"ndiger Lebenswille l"þt sich auch nicht unterkrie- gen. Darum: Viel Gl¸ck und Erfolg - Paul Forsch! KF Keine Sonderverg¸nstigungen! Der 19j"hrige Paul heiþt mit Familiennamen Forsch. Und das ist er auch. Wer ihn bemitleidet, den bemitleidet er. Denn er hat Grund dazu: bei ihm zu Hause h"ngt ein Ehrendiplom. Paul schreibt 140 Silben in der Minute. Jeder Steno- grai schallt das nicht. Fotos: Ldmbertin in diesem Jahre in sechzehn verschiede- nen L"ndern internationale Arbeitslager veranstaltet werden? Die Lager werden aufgebaut vom Internationalen - Zivil- dienst und von 21 weiteren Organisa- tionen und befinden sich sowohl in Europa als auch in Ubersee. die "Christlidien Vereine Junger M"nner- 3 600 000 Mitglieder haben? Diese Mit- gliederzahl verteilt sich auf 10 000 Ver- eine. Die CVJM arbeiten in 75 L"ndern. das Farbentragen und Mensurenschlagen an den deutschen Universit"ten verboten ist? Anl"þlich der Immatrikulationsfeier des Sommersemesters 1951 erkl"rte dies der Rektor der Universit"t Heidelberg. die Briefsdhule, das Fernlehrinstitut der Gewerkschaften und Genossenschaften in 'FranklurtlMain, sich der Weiterbildung der Erwerbslosen angenommen hat? Vor- l"ufig erstreckt sich der Wirkungs- bereich des Studiums f¸r Erwerbslose erst auf Hessen. Durch die Mitarbeit der Gewerkschaften hofft man, diese Lern- m–glichkeit auf das gesamte Bundes- gebiet ausdehnen zu k–nnen. der Bundestag demn"chst zu den Terror- urteilen gegen Jugendliche in der Ost- zone Stellung nehmen wird? Der Vor- sitzende des Ausschusses f¸r Gesamt- deutsche Fragen, Herbert Wehner, k¸n- digte dies am 5. 6. in Bonn an. Die Welt- –ffentlichkeit soll dadurch auf die Justiz- verbrechen an Jugendlichen in der Ost- zone aufmerksam gemacht werden. , die "Gemeinschaft der Jugend" in Stutt- gart einen Auslandsbriefwechsel mit allen Staaten Europas, mit Nord- und S¸damerika, Afrika, Australien und dem Fernen Osten vermittelt? Auþerdem Ist f¸r diesen Sommer wieder ein Jugend- austauschprogramm mit Schweden, Finn- land, England und der Schweiz vorge- sehen. der Landesjugendring Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Jugendfunk des S¸dwestfunks ein Jugendfunk-Preisaus- schreiben veranstaltete? Es ging um die Stellungnahme der Jugend zum Jugend- funkprogramm und zum allgemeinen Funkprogramm. Die meisten der befrag- ten Jugendlichen h–ren gern Sendungen ernsteren Inhalts, H–rspiele und gute Musik. die 16 Im DGB zusammengeschlossenen Gewerkschaften im 1. Quartal des Jahres 1951 einen Zuwachs von 191 612 Mitglie- dern hatten. Damit hat sich die Gesamt- zahl der Gewerkschaftsmitglieder auf 5 641 602 erh–ht. Am 31. Dezember 1950 betrug die Zahl 5 449 990. der Begr¸nder des Deutschen Jugend- herbergswerkes, Richard Schirrmann, am 15. Mai 1951 seinen 77. Geburtstag feierte? Richard Schirrmann Ist heute Ehrenvorsitzender des Jugendherbergo-: verbandes. Er lebt in Gr–ienwiesbach (Taunus). | ae Skl der M¸nchener Hochsdiul- gruppe der FDJ untersagt hat, den Na- men ,Gesdcwister-Sdioll-Gruppe' weiter- zuf¸hren? Inge Scioll ist die ¸berlebende Schwester der in der Nazizeit hingerid- teten Geschwister Scholl. zWei zlIjuign S&dWex als Sieger im Wettbewerb der St"dtischen B¸hnen Hagen f¸r B¸hnenblldentw¸rle hervor- gingen? Es handelt sich um Entw¸rle zu K–stners *P¸nktichen und Anton'. 5 't, Z 1111111113
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