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Aufwärts
Jahrgang 3, Nr. 3 (February 11, 1950)
H. T.
Handeln Sie, Herr Arbeitsminister!, p. 2
Die Gewerkschaften fordern: Neuordnung der Wirtschaft, p. 2
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Mit dem st"ndigen Steigen der Arbeits- losigkeit w"chst die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen in einem erschreckenden Maþe. Nach vorliegenden Zahlen sind ein Drittel der Arbeitslosen Jugendliche im Alter von 18 bis 25 Jahren. Doch damit ist die Zahl der arbeitslosen Jugend noch nicht erfaþt; denn dazu kommen noch die Hunderttau- sende Schulentlassener des vergangenen Jahres, die keine Lehrstelle finden konnten. Auf Grund von amerikanischen Berechnun- gen sind 510000 schulentlassene Jugend- liche im Oktober 1949 ohne Besch"ftigung gewesen, so daþ nach ganz vorsichtigen Sch"tzungen mindestens 1 Million junger Menschen heute ohne Arbeit sind. In den n"chsten Wochen wird diese Zahl allein schon durch die Schulentlassungen betr"cht- lich wachsen. Hunderttausende Schulentlas- sene werden auch in diesem Jahre ohne Lehr- und Arbeitsstelle sein. Sie lernen den Ernst des Lebens, wie man so sch–n sagt, fr¸hzeitig kennen. In einem entscheidenden Erziehungsstadium werden die jungen Menschen aus der Schule entlassen, um fr¸hzeitig vor einem Nichts zu stehen. Mutlosigkeit und das Gef¸hl des Uberfl¸ssigseins ergreifen die jungen Men- schen und finden ihren Ausdruck in einer tiefgehenden Demoralisierung und in einer Steigerung der Jugendkriminalit"t. In der Trostlosigkeit, in der groþe Teile der .lugend stecken, ist dies eine zwangsl"ufige Entwick- lung. Man rede vom Beiseitestehen und Teil- nahmlosigkeit der Jugend erst dann, wenn man ihr in der Gesamtheit eine wirtschaft- liche und menschenw¸rdige Grundlage geben kann. Die politischen Bauernf"nger, die sich heute wieder in Deutschland breitmachen, nutzen diese Situation, und die Jugend kann leicht das Opfer dieser Politiker werden. Diese Entwicklung wird noch von einem Teil der Arbeitgeber, vor allem der Handwerker, gef–rdert, die aus Opposition gegen eine moderne Jugendgesetzgebung keine Lehr- linge mehr aufnehmen, trotzdem sie auf der anderen Seite ¸ber mangelnden Nachwuchs im deutschen Handwerk klagen. Die Forde- rungen eines Teiles der Handwerker gehen heute so weit, daþ der Staat die Lehrlings- bzw. Ausbildungskosten zahlen soll und dar- ¸ber hinaus den Handwerkern f¸r jeden eingestellten Lehrling Steuervorteile ge- w"hrt werden. Das w"re wahrhaftig eine ideale L–sung, Lehrlinge halten, die der Staat bezahlt und mit denen man nach einer gewissen Ausbildungszeit gutes Geld ver- dienen kann. Die Gewerkschaften haben die Handwerker- schaft schon des –fteren auf die Folgen ihrer Haltung aufmerksam gemacht, und wir hoffen, daþ die Arbeitsminister es auch in aller Deutlichkeit tun. Wir kennen die tausend Schwierigkeiten und Hindernisse. Wir wissen ¸ber die Ver- schiedenartigkeit der Lage in den einzelnen L"ndern, daþ die Frage der Wohnungen, der Fl¸chtlinge, des Geldes mit dem Problem zusammenh"ngt. Dar¸ber ist schon zuviel gesprochen worden. Die Frage der Jugendarbeitslosigkeit ist zu einem Problem geworden, das der vordring- lichen L–sung bedarf und von h–chster Warte gel–st werden muþ. Die Schwere des Problems muþ in seiner ganzen Tragweite erkannt werden. Es ist unbedingt erforder- lich, der auþerordentlichen Notlage der Ju- gend mit allen Mitteln zu begegnen. Ge- meinden, L"nder und Bund m¸ssen aufs engste zusammenarbeiten, um schnell und grunds"tzlich zu helfen. Mit b¸rokratischen Methoden und Diskussi- onen ¸ber Zust"ndigkeiten und Abgren- zungen Ist dem Problem nicht beizukommen. Schnell, groþz¸gig und entschlossen muþ gehandelt werden, um das Problem der .Jugendarbeitslosigkeit mit den im Hinter- grund lauernden politischen und sozialen Spannungen zu l–sen. Handeln, Herr Arbeitsminister, ehe die Lawine rollt. 1' * . 0 0 0* 0 0. 0 0. . 0 o o 5 0. . . 0 . . 0. 0*. 0* 0. 0. 0 . .00 000* 0 *0 . . . . 0 0 . 0. 0.* 0 0 0 .0 . *. 00* 0 0,0 . 0.0* 0. * 0. 0. .0. 0. 0 0 0 ** . 0. . 0 0* . . 0. . 0 . ** tot . . 0. . 00 0 * 0. . 0. * 00. 0 0 . 0. * 0. b . 0 .0 0. 0. . 0 0 0 0 . 0. 0 0 0 0 * 0 . b . 0 0 . 0 . o* 0 0 . . 0 0. 0 0 * 0. 0 . 0 0. . 0 *0 0. 0 0. 0. 0. .00. * . SO. 0. . 0 0I*0* . .*. 0 0. 0. 0...5 0 *.. 0. * 0. 0. 0 . 0.. . 0. 5 . . . . . 0** .0. * .1 5. . . 00 0 0 0 .00 00. . 0* . 0. 0 0 . 0 0 0. 0 . 0 0 0 0 *.Io ,. . . . *. . * * ,. .. . .* . 00 0. 0 0 0 . *0. 0. . 00 00 0. . 0. So. 0 0 0. 0 * .0 . . 0. 0. 0.0 0 0 0 5 *0. .0. 0 0 0 0 .0 H. T-
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