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Vertriebene, Flüchtlinge, Kriegsgefangene, heimatlose Ausländer : 1949-1952
(1953)
16. Die Organisationen der Vertriebenen, pp. 50-55
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gemeinsam festgelegten Grundsatzen zu vollenden. Der BVD ist der ZusammenschluB der BVD-Landesverbande und der Landsmannschaften auf Bundesebene. Die notwen- digen Vorarbeiten zur DurchfUhrung der Beschliisse wurden von ZvD und VdL in Angriff genommen. Zusammentritt der Bundsversammlung als obrstes Gremium des BVD wurde bis Ende April 1953 vorgesehen. Neben diesen Gruppen haben sich berufsstdndische Organisationen gebildet. Die vertriebenen Landwirte haben sich in dem ,Bauernverband der Vertriebenen" zu- sammengeschlossen. Neben ihm besteht eine ,Vertretung der heimatvertriebenen Wirtschaft mit einer Reihe von Landesstellen, die den gewerblichen Sektor umfaflt. Die vertriebenen Beamten und Beh5rdenangestellten haben sich in dem ,,Verband der Beamten und Angestellten der bffentlichen Verwaltungen aus den Ostgebieten und dem Sudetenland" (Verbaost) eine eigene Vertretung gegeben. Der Vertretung der Interessen der West- und tYberseevertriebenen dient die nArbeitsgemeinschaft der West- und OYberseevertriebenen" in Bonn. Zahlreiche Zuwanderer aus der sowjetischen Besatzungszone haben sich in der ,,Arbeitsgemeinschaft der Vertriebenen aus der sowjetischen Besatzungszone und Ber- lin' in Bonn zusammengeschlossen. Die Landsmannschaften der FlUchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone haben beschlossen, eine Arbeitsgemeinschaft zu bilden. Abschliefendes dariiber liegt hier noch nicht vor. Der ,K6nigsteiner Kreis" stellt eine Vereinigung der Juristen und Beamten aus der sowjetischen Besatzungszone dar. Schlieglich hat sich die heimatvertriebene Jugend eine eigene Organisation in der .,Deutschen Jugend des Ostens" (DJO) geschaffen. Die Kirchen haben sich schon im Sommer 1945 der Vertriebenen angenommen und ihnen auch die Moglichkeit zum ZusammenschluB gebotrn. So entstanden die ,,Hilfskomitees" der Vertriebenen-Kirchen im Rahmen des ,Hilfswerkes der Evangelischen Kirchen in Deutschland'. Die Vertretung der x ertriebenen Kir- chen innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) wird von dem ,Ostkirchenausschulg (Kirchlichen HilfsausschuB fur die Os-tvertriebenen)" in Hannover wahrgenommen. Die Hilfskomitees haben sich in dem ,Konvent der zer- streuten evangelischen Ostkirchen" in Bonn zusammengeschlossen, dem ferner Ver- treter des Rates der EKD, der Kirchenkanzlei der EKD, des Hilfswerkes der EKD, der Landeskirchen, des Kirchendienstes Ost (Berlin), des Lutherischen Weltbundes, des Weltrates der Kirchen, der Kirchen der heimatlosen Auslander, der 6fentlichen Vertriebenen-Arbeit, der Jugend und der Frauen angehoSren. Innerhalb der romisch-katholischen Kirche wirken vor allem: 1. der Papstliche Protektor fur das gesamte Fluchtlingswesen in Deutschland, Kar- dinal-Erzbischof Frings in K8ln, 2. der Beauftragte der Fuldaer Bischofskonferenz fUr die Vertriebenenseelsorge (Fliuchtlingsbischof), 3. der katholische Fluchtlingsrat Prasident: Bundesminister Dr. Lukaschek, Bonn. Der katholische FlUchtlings- rat ist das Beratungsorgan des Papstlichen Protektors fur das deutsche FlUchtlings- wesen und des Beauftragten der Fuldaer Bischofskonferenz fur die Vertriebenen- seelsorge. Er zahlt etwa 25 Mitglieder aus den Reihen der Einheimischen und Vertriebenen, 4. die Katholischen Arbeitsstellen fUr Heimatvertriebene in K6ln und Minchen. Von grundsatzlicher Bedeutung fUr die Arbeit der Vertriebenenorganisationen ist die ,Charta der deutschen Heimatvertriebenen", die als Wort der Vertriebenen an die Weltbffentlichkeit zu werten ist. Unterschrieben und bekanntgegeben wurde die- 51.
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