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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
4. Volksbefragung in ganz Deutschland, pp. 200-208
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6. Die illustrierte Wochenschrift ,7 Tage" (Konstanz) erhielt auf ihre im September 1950 gestellten Fragen Wfinschen Sie eine Wiederaufrfistung Deutschlands?" und ,Sind Sie selbst bereit, wieder Militardienst zu tun?" 16 000 Antworten. Davon ver- neinten die erste Frage 73 v. H., die zweite 85 v. H. 7. Im Oktober 1950 stellte die Zeitschrift ,,Befreiung' (Essen), das Organ der katholii schen Arbeiterjugend CAJ, Wiederbewaffnung und Kriegsdienstverweigerung zur Diskussion. 71 v. H. der Befragten verwarfen entschieden den \Gedanken einer Wiederbewaffnung. 8. Zur gledchen Zeit befragte die ,,Frankenpostu (Hof a. d. S.) ihre Leser nach ihrer Meinung. - 89 v.H. der Zuschriften lehnten die Wiederbewaffnung vorbehaltlos ab. 9. Bei einer Befragung von Gottinger Studenten, fiber die ,Die Welt", Hamburg, am 3. 12. 1950 berichtet, sprachen sich 69 v. H. der Studenten gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands aus. 10. Eine Umfrage veranstaltete ,Die Tat" in Frankfurt a. M. am 25. November 1950 mit dem Thema: ,Soll man sich an einen Tisdi setzen oder soll man sich die K6pfe einsdalagen?" Vier konkrete Fragen waren gestellt: 1. Sollen die Regierungen der USA, GroBbritanniens, Frankreichs und der Sowjet- union gemeinsam erklaren, daB sie die Remilitarisierung Deutschlands ablehnen und die in Potsdam beschlossene Bildung eines einheitlichen, friedliebenden, demo- kratischen deutschen Staates f6rdern? Ja - Nein. 2. Sind Sie fur Aufhebung aller Beschrankungen der deutschen Friedenswirtschaft? Ja - Nein. 3. Sind Sie fur einen unverzuiglichen AbschluB eines Friedensvertrages mit Deutsch- land und fulr den Abzug der Besatzungstruppen in Jahresfrist nach AbschluB des Friedensvertrages? Ja - Nein. 4. Wuirden Sie es begriilien, wenn Vertreter aus Ost- und Westdeutschland sich in Form eines ,,Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates" an einen Tisch setzen, um die Bildung eines einheitlichen und friedliebenden Deutschlands vorzubereiten und VorschIdge zum AbschluB eines Friedensvertrages zu machen? Ja - Nein. Am 6. Januar 1951 ver6ffentlichte ,Die Tat" das Ergebnis von 4756 Einsendungen. Es beantworteten 4 7 0 2 a I I e F r a g e n m i t ,J a", 28 Einsendungen waren un- gilltig, 26 Einsendungen beantworteten die eine oder die andere Frage mit ,Nein", 30 v. H. der Antworten kamen von Frauen, die alle Fragen mit ,Ja' beantworteten. In Mfinchen wie In Berlin: Remilitarisierung wird abgelehnt! 1. In der ,Waggonfabrik Uerdingen AG' in Uerdingen fand im April 1951 unter Leitung eines 21k6pfigen Ausschusses eine Abstimmung fiber die Frage statt: ,Sind Sie gegen die Remilitarisierung Deutschlands und fur einen Friedensvertrag mit Deutschland im Jahre 1951?" - Von 817 Werksangehorigen antworteten 627 oder 76,6 v. H. mit Ja". Die Auszdhiung wurde 6ffentlich durchgefillrt. 203
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