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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
3. Ein deutsches Söldnerheer als "Himmelfahrtskommando" für den amerikanischen Krieg, pp. 146-153
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3. Ein deutsches Soildnerbheer als ,HImxnelfahrtskommando'" fiir den amerikanischen Krieg Elne kurze Reminiszenz VDie Remilitarisierung in Westdeutschland dringt unwillkfirlich zu einem Vergleida mit der Wiedererstarkung des deutschen Militarismus nach dem ersten Weltkrieg. Obwohl sich geschichtliche Vorgange nie in der gleichen Weise wiederholen, ergeben sich in diesem, Fall doch eine Reihe von Parallelerscheinungen. Heben wir aber zunachst das Unterschiedlidhe heraus. Die Niederlage des deutschen Imperialismus war 1945 schwerer, umfassender als die von 1918. Wenn man von einer totalen Niederlage spricht, dann ist das insofern zutreffend, als.1945 Staat und Heer des Nazismus zerschlagen und durch das Pots- damer Abkommen die Grundlage geschaffen war, das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus und Militarismus fur alle Zeiten zu verhindern. Der Sieg fiber die faschistischen Aggressoren hat auch die weltpolitische Konstellation grundlegend verandert. Wahrend 1918 der juige sozialistische Staat hart um die Erhaltung seiner Existenz ringen mufte, wurde er zur stirksten Staatsmacht in der Welt, und er ist nach dem Sieg fiber die faschistischen Aggressoren zur festgegruindeten Haupt- bastion des heute unbesiegbaren Weltfriedenslagers geworden. Der von den Impe- rialisten beherrschte Sektor der Welt hat sich bedeutend verengt, die allgemeine Krise des Kapitalismus hat sich verscharft. Das Bestreben der Imperialisten geht dahin, die Weltlage zu ihren Gunsten zu revidieren. Das Mittel dazu sehen sie im Krieg gegen die Hauptbastion des Weltfriedenslagers, gegen die Sowjetunion. Die dominierende Kraft im Kriegslager ist das amerikanische MonopolkapitaL, der amerikanische Imperialismus. Sein Bestreben ist es, aus den Streitkraiften anderer Staaten vor allem die StoBkolonnen gegen die Sowjetunion und gegen die volksdemokratischen Staaten zu formieren. Das ist der Grund der Wieder- belebung des deutschen Imperialismus und Militarismus nach seiner totalen Niederlage von 1945. Damit sind wir in bezug auf die Remilitarisierung beim wesentlichen Unterschied der Situation von heute gegenuber der von 1918 an- gelangt. Gewil sind die Siegerstaaten audi damals den Forderungen der deut- schen Imperialisten und Militaristen in beschrainktem Umfang entgegengekommen, sofern es sich darum gehandelt hat, gewisse Konzessionen in bezug auf das Tempo und den Umfang der Entwaffnung zu machen, die den Siegern durch den Kampf gegen SowjetruBland und die deutsche Revolution geboten erschienen. ,Unter der Hand' haben sie aus dem gleichen Motiv, Deutschland als ,Wall gegen den Bolschewismus' zu halten, das Wiedererstarken des deutschen Militarismus geduldet und gef6rdert. Aber sie taten es wie gesagt ,unter der Hand". Undenkbar ware zum Beispiel gewesen, daB die Vertreter des franz6sischen Imperialismus als Vorkampfer zur Wiederaufrichtung des deutschen Militarismus aufgetreten wairen, so wie sie es heute auf Anweisung der Regisseure der Wallstreet tun. Ein wesent- -iher Untetsdcied zwischen 1918 und heute ist es, daB nadh 1918 der deutsche Mili- tarismus sich gegen den Willen der Westmdidte, vor allem des franz6sischen Impe- rialismus, und groBer Teile des deutscien Volkes wieder aufrichtete und daB er heute auf Befehl der imperialistiscien Siegermdchte, allen voran die imperialistische 146
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