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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
1. Westdeutschlands Position in der strategischen Planung der USA, pp. 123-134
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chers und der GeiBel des deutschen Volkes. Dieser Geifel will sich nunmehr das amerikanische Monopolkapital den friedliebenden Volkern gegenuber bedienen. Es ist die treibende Kraft im Block der Westmachte beim Wiederaufbau des deut- schen Militarismus in Westdeutschland. Der Hauptfeind des Friedens ist daher der amerikanische Imperialismus. An der Spitze seiner politischen Exekutive steht Pra- sident Harry S. Truman, der Mitunterzeichner des Potsdamer Abkommens. Er ist, wie schon gezeigt, einer der zynischsten Wortfiihrer der amerikanischen Kriegs- partei. Fur den Grad seines Zynismus in Fragen des Krieges zeugt sein bis heute unwiderrufener Ausspruch, den er am 23. Juni 1941, am Tage nach dem verbreche- rischen Uberfall Hitlers auf die Sowjetunion als Vorsitzender des Senatsausschusses tur Auswdrtige Angelegenheiten in Washington vor diesem AusschuB getan hat: .Wenn wir sehen, daB Deutschland gewinnt, so sollten wir RuBland helfen, und wenn RuBland gewinnt. so sollten wir Deutschland helfen, sollen sie auf diese Weise gegenseitig so viel als m6glich toten." (Let them kill as many as possible.) (,,The New York Times', 23. Juni 1941.) Diesen barbarischen Leitgedanken amerikanischer Profitgier und ihrer Kriegspolitik, daB sich andere Volker gegenseitig abschlachten und dezimieren sollen, damit das amerikanische Monopolkapital sie umr so sicherer beherrschen kann, haben wir uns gut einzupragen. Wir begegnen ihm immer wieder. Er sollte begreiflich machen, daB die Menschen deutscher Herkunft, die mit dem amerikanischen Imperialismus pak- tieren, sich mit den Mordern der deutschen Nation verbunden und zu ihren SpieB- gesellen werden. Westeuropas Kriegspotential in Elsenhowers Konzeption Der soeben bei Truman festgestellte Leitgedanke der USA-Politik, andere Volker in den Krieg zu treiben, mit den eigenen Kraften in Hinterhand zu bleiben, aus den Kriegslieferungen schmutzige Profite zu scheffeln und schlieBlich auf dem Rucken weiBgebluteter Nationen die Weltherrschaft des amerikanischen Monopolkapitals zu begriinden, diesen Leitgedanken hat General Eisenhower mit brutaler Offenheit und sehr detailliert entwickelt. Am 1. Februar 1951 informierte Armeegeneral Eisenhower, der Oberkommandie- rende der Atlantikpakt-Streitkrafte, die Mitglieder des Senats und die Abgeord- neten des Kongresses in Washington fiber einige SchluBfolgerungen, die er aus seiner Reise durch die Hauptstadte der Atlantikpaktstaaten gezogen hat. Einleitend richtete Eisenhower an seine Zuh6rer, es handelte sich umr die Mitglieder der ge- setzgebenden K6rperschaften, folgende beachtliche Mahnung: ,Von Zeit zu Zeit werden Sie gezwungen sein, und zwar bald, Entscheidungen von g r 6 B t e r T r a g w e i t e z u t r e f f e n. Nach meiner Meinung k6nnen diese Ent- scheidungen den Lauf unserer Zivilisation entscheiden..." Natiurlich stellt audi Eisenhower den aggressiven Charakter der von den USA aufgebauten Kriegsmacht in Abrede: es handle sich um einen ,,Wall des Friedens und der Sicherheit", mit dem sich die Vereinigten Staaten umgeben. Alles andere seien b6sartige Behaup- tungen fremder Propaganda. Eisenhower nimmt Stellung zu der Frage: W a s i s t die Wichtigkeit von We6teuropa vom Standpunkt der Wohl- fahrt der Vereinigten Staaten von Amerika? 128
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