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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
1. Westdeutschlands Position in der strategischen Planung der USA, pp. 123-134
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f a 1 t e n k a n n. (Sperrung von Redaktion.) Es ist nicdt schwer zu verstehen, daB eine Golche unvernunftige Politik zum Staatsbankrott fiuhren wurde. Premierminister Attlee mfiBte aus eigenter Erfahrung wie auch aus der Erfahrung der USA wissen, daB die Vergr6Berung der Streitkrdfte des Landes um ein Vielfacheis und das Wett- rusten zur Entfaltung der Kriegsindustrie zur Einschrinkung der Friedensindustrie, zur Stillegung groBer ziviler Bauvorhaben, zur Erhohung der Steuern und zur Erho- hung der Preise fur Massenbedarfsartikel fiuhirt. Es ist ver.standlich, daB, wenn die Sowjetunion die Friedensindustrie nidht einsdcrdnkt, sondern im Gegenteil erweitert, wenn sie den Bau neuer grandioser Wasserkraftwerke und Bew&sserungssysteme nichit s~ttllegt, sondern im Gegenteil entfaltet, wenn sie die Politik der Preissenkung nicht einstellit, sondern im Gegenteil fortsetzt, sie damit nicht gleichzeitig ihre Kriegs- industrie aufblihen. und ihre Streitkrafte vergroBern. kann, ohne dabei zu riskieren, dal der Bankrott eintritt. Und wenn Premierminister Attlee trotz aller dieser Tatsachen und wissenschaftlidhen Erwagungen es dennoch fur m6glich halt, die Sowjetunion und ihre friedliche Politik offen zu verleumden, so kann man das nur damit erklaren, daB er denkt, durch Ver- leumdungen gegen die Sowjetunion das gegenwartig von der Labourregierung betriebene Wettrusten in England zu rechtfertigen. Premierminister Attlee braucht die Luge uber die Sowjetunion, er muB die fried- liche Politik der Sowjetunion als eine aggressive und die aggressive Politik der britischen Regierung als eine friedliche Politik darstellen, um das britische Volk irrezufuihren, um ihm diese Luge uiber die Sowjetunion aufzubinden und es auf diese Weise durch Betrug in einen neuen Weltkrieg zu zerren, der von den herr- schenden Kreisen der USA organisiert wird. Premierminister Attlee gibt sich als Friedensanhanger. aus. Wenn evr aber tatsadic lich fur den Frieden ist, warum hat er den Vorschlag der Sowjetunion in der Orga- nisation der Vereinten Nationen uber den sofortigen AbsdhluB eines Friedenspaktes zwischen der Sowjetunion, GroBbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika, China und Frankreich abgelehnt? Wenn er tatsdchlich fur den Frieden ist, warum hat er die Vorschlage der Sowjetunion auf unverzugliche Beschrankung der Ru- stungen und auf ein sofortiges Verbot der Atomwaffe abgelehnt? Wenn er tatsichlich fur den Frieden ist, warum verfolgt er diejenigen, die fur die Verteidigung des Friedens eintreten, warum hat er den FriedenskongreB in GroB- britannien verboten? K6nnte etwa die Kampagne fur die Verteidigung des Friedens die Sicherheit GroBbritanniens bedrohen? Es ist kMar, daB Premierminister Attlee nicht fur die Erhaltung des Friedens ist, sondern fur die Entfesselung eines neuen weltweiten Aggressionskrieges.' Der Zynismus Trumans Zur Verlogenheit und Skrupellosigkeit der anglo-amerikanischen Kriegshetzer ge- sellt sich der Zynismus. Die Wiederaufrichtung des deutschen Militarismus in West- deutschland macht ein entscheidendes Resultat des Sieges der Alliierten zunichte: eben die Zerschlagung des deutschen Militarismus, des notorisdien Friedensbre- 127
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