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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
[Introduction], p. 63
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1. Die Verfilzung des Deutschen mit dem amerikanischen Monopolkapital, pp. 63-67
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Am 19. September 1950 beschloB die bereits erwahnte New-Yorker Geheimkonferenz dor AuBenminister der Vereinigten Staaten, GroBbritanniens und Frankreichs, die alliierten Festlegungen fiber die verbotenen und beschrankten Zweige der deutschen Industrie in bezug auf West deutschland aufzuheben. Wortlich hieB es daruiber in dem Kommunique der Konferenz: ,,Die AuBenminister sind ferner ubereingekommen, das Abkommen fiber ver- botene und eingeschrankte Industrien in Anbetracht der sich entwickelnden Beziehungen zur Bundesrepublik zu uberpriufen." Das Abkommen fiber verbotene und eingeschrankte Industrien vom 31. Marz 1946 beruhte auf den Potsdamer Beschlussen und seine Hauptrichtlinien waren: ,Vernichtig des deutschen Kriegspotentials und industrielle Abrustung Deutschlands. Entwicklung der Landwirtschaft und der Friedensindustrie." Das Abkommen setzte dementsprechend keine Grenzen fur die Friedensindustrien. Der Beschl uB von New York dagegen sieht keine SicherungsmaBnahmen gegen die Wiederherstellung der deutschen Kriegsindustrie vor. Das war auch gar nicht sein Zweck, sondern er wollte gerade die Rulstungsindustrien Westdeutschlands in vol- lem Umfang wiederherstellen. Gleichzeitig beschloB die New-Yorker Konferenz die Wiederaufstellung einer westdeutschen Armee. Die Remilitarisierung Westdeutsch- lands, insgeheim von langer Hand vorbereitet, war damit off en in ein neues Stadium getreten. Die amerikanischen Imperialisten sind an der Wiederherstellung des westdeutschen Kriegspotentials nicht nur deshalb so stark interessiert, weil sie fuir ihre Kriegs- plane den deutschen Imperialismus als Verbnfideten brauchen, sondern auch deshalb, weil sie mit dem deutschen Monopolkapital sehr eng verbunden sind und an der deutschen Aufruistung genau so verdienen m6chten wie an der amerikanischen. 1. Die Verfilzung des deutschen mit dem amerikanischen Monopolkapital Die Verbindung des deutschen mit dem amerikanischen Monopolkapital ist nicht neu. Sie geht auf das Ende des vorigen Jahrhunderts zuruck, als zum Beispiel die Deutsche Edison-Gesellschaft, die spatere AEG, die amerikanischen Edison-Patente erwarb und ihre spatere enge Verbindung mit der General Electric Co. begrfindete. Die General Electric mit ihrem marchenhaft hohen Aktienkapital von 1177 Millionen Dollar, die zum Reich der Morgans gehort, war es auch, die nach dem ersten Welt- krieg bereits durch ihre Vertreter die alten Bande in neuer Form knuipfen liel3. Der sogenannte ,,Young-Plan" war nach dem Prasidenten der General Electric, Owen D. Young benannt, der schon an der Entstehung des Dawes-Plans fuhrend beteiligt war und der der erste Reparationsagent des USA-Finanzkapitals im Deutschland der Weimarer Republik war. Die Verschuldung Westdeutschlands durch GARIOA und Marshallplan Um die nach dem ersten Weltkrieg entstandenen Verbindungen bedeutend weiter auszubauen und zu festigen, um Westdeutschland fest in die amerikanischen Plane 63
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