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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
3. Das Umsiedlerelend wird mißbraucht, pp. 56-58
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4. Die Rolle Westdeutschlands gegenüber den europäischen Völkern, pp. 58-59 ff.
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Die Existenz der Umsiedler bildet so einen wichtigen Vorwand fMr die expansioni- stischen Absichten des deutschen Imperialismus. Wenn er die Umsiedler nicht hatte, miuBte er sie geradezu erfinden. Ihr Vorhandensein macht ihn fur den ameri- kanischen Imperialismus zu einem besonders geschatzten und wertvollen Bundes- genossen. 1. Die Rolle Westdeutschlands gegenuiber den europaiischen Volkern Die verscharft aggressive Politik des USA-Imperialismus hat zu einer Zuspitzung aller Gegensatze des imperialistischen Lagers gefuhrt. Mit immer wachsendem Wi- derstreben folgen der englische und franzosische Imperialismus dem amerikanischen in seine abenteuerliche Politik. Das zeigt sich an der unterschiedlichen Haltung gegenuber der Chinesischen Volksrepublik und an der mangelnden Begeisterung fur die amerikanische Koreaintervention in der englischen und franz6sischen Bour- geoisie. Der englisch-amerikanische Gegensatz im Kampf um das Erdol besonders im Mittleren Osten ist in den letzten Jahren nicht etwa geringer geworden, sondern hat sich ganz betrachtlich verscharft. Dasselbe trifft fur den franzosisch-amerika- nischen Gegensatz zu, der sich in den Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in Nordafrika sowie in einer Reihe von europaischen Fragen auBert. Die groBte Sorge bereitet demn amerikanischen Imperialismus jedoch die Haltung der westeuropaischen Volker, die einen wacbsenden Druck auf ihre Regierungen ausuben. Unter der festen und konsequenten Fu hrung der Arbeiterklasse erstarki die Friedensbewegung in diesen Landern und erfaBt standig neue Massen. Alle Ver- suche der amerikanischen Imperialisten, besonders die franzosische und italienische Arbeiterklasse zu schwachen, haben nur dazu gefuhrt, daB in beiden Landern die Kommunistische Partei als starkste Partei aus den Wahlen hervorgegangen ist. Die wachsenden imperialistischen Gegensatze, besonders jedoch die wachsende Erkenntnis der Volksmassen, daB es notwendig ist, den Frieden mit allen zu Ge- bote stehenden Mitteln zu verteidigen, machen die meisten westeuropaischen Lan- der zu hochst unsicheren Stutzpunkten fur den amerikanischen Imperialismus. Westdeutschland dagegen scheint ihm eine festere und sichere Grundlage zu bieten. Hier findet er ein Monopolkapital, das ihm an Angriffs- und Eroberungssucht nicht nachsteht und das seine expansionistischen Ziele nicht als aufgezwungen empfindet, sondern dessen Ziele mit den seinen faktisch identisch sind. Die deutsche Monopol- bourgeoisie verfuigt uiber reiche Erfahrungen in der Unterdruickung anderer Volker, besonders in der terroristischen Versklavung der Arbeiterklasse und der grau- samen Ausrottung der Arbeiterbewegung. Die Arbeiterklasse in Westdeutschland hat noch nicht, wie in den anderen westeuropaischen Landern, den Weg der Aktionseinheit gegen die Kriegsgefahr entschlossen betreten, sondern ist durch die Politik der Schumacher-Clique und der rechten DGB-Fuhrung tiefer gespalten als in irgendeinem anderen Lande. In Westdeutschland glaubt daher der amerikanische Imperialismus seine gunstigste Basis in Europa errichten zu k6nnen, die deutschen Monopolisten glaubt er am besten als ein Druckmittel gegen den englischen und franzosischen Imperialismus 58
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