Page 14
AKTIVE GEWERKSCHAFTSJUGEND-ARBEIT IN iSTERREICH Wir sind heute, f¸nf Jahre nach Kriegsende, schon wieder so weit, daþ wir mit allen unseren Nachbarl"ndern verkehren und auch ohne gr–þere Schwierigkeiten dorthin ge- langen k–nnen. Nur ein Land macht eine Ausnahme. Um nach Osterreich, d. h. nach Wien zu gelangen, brauchen wir, ich weiþ nicht, nach wessen weisem Ratschluþ, eine Anlaufzeit zur Visabeschaffung von minde- stens zwei Monaten. So gaben wir uns auch, als die Einladung der –sterreichischen Kol- legen zu ihrem Bundesjugendkongreþ kam, keinen groþen Hoffnungen hin, sondern reichten nur f¸r alle F"lle unseren Antrag f¸r ein Visum nach Wien ein. - Es klappte diesmal schon nach sechs Wochen. Viele von uns kennen noch von der Kultur- woche der GJ in Recklinghausen her den Chor der Gewerkschaftsjugend Wien. Er war es auch, der uns schon beim Betreten des Konferenzsaales eine herzliche Ovation mit groþen Blumenstr"uþen darbrachte, um noch einmal seinen Dank f¸r unsere Einladung zu den Ruhrfestspielen auszudr¸cken. Die Konferenz setzte sich zusammen aus den Delegierten der Jugendabteilungen aller Fachgewerkschaften und der Jugendgruppen des –sterreichischen Gewerkschaftsbundes. Zur Belohnung besonderer Aktivit"t konnte die Jugendabteilung des 0GB einzelne Gruppen und Fachgewerkschaften mit zu- s"tzlichen Mandaten auszeichnen. Auffallend war, daþ in dieser Jugendkon- ferenz das Blau der Fahrtenhemden vor- herrschte. Nur ein kleiner Teil der 250 Dele- gierten war in Zivil' erschienen. Erschienen waren aber auch auþer den Delegierten der Jugend fast der gesamte Bundesvorstand des DGB, der Sozialminister, der B¸rgermeister von Wien und eine Reihe von prominenten Pers–nlichkeiten der Jugend- und Sozial- arbeit. Ausgezeichnet die Einleitung der Konferenz durch den Jugendchor in Form von Sprech- szenen, Sprechchor und Lied. Auffallend niedrig war das Durchschnitts- alter der Delegierten, das unter zwanzig Jahren lag. Es war keine Seltenheit, daþ sich zu einem Tagesordnungspunkt dreiþig Debattenredner meldeten. Groþe Begeisterung herrschte, als Willi Gin- hold bei seiner Begr¸þungsansprache den –sterreichischen Freunden unseren Gewerk- schaftsjugendwimpel mit br¸derlichen Gr¸- þen ¸berreichte. W"re es wohl auch bei uns m–glich gewesen, zu Beginn der Konferenz einstimmig den Be- schluþ zu fassen, w"hrend des Konferenz- ablaufes nicht zu rauchen? Die –sterreichischen Kollegen betreiben Ju- gendarbeit im Gegensatz zu uns nur bis zum 18. Lebensjahr und arbeiten zurzeit in 209 Jugendgruppen. Eine kleine, aber sehr aktive Bewegung. Undenkbar bei uns w"re eine Aufteilung der Gewerksdiaftsjugend in Fraktionen, wie es in Osterreich der Fall ist. Die sozialistische, christliche und kommunistische Fraktion treten dort –ffentlich zutage und pr"gten die Arbeit. Dabei war vor allem zu beobachten, daþ die KP-Fraktion-wie ¸berall-in altgewohnter Weise ihre oft demagogischen Antr"ge und Ziele verfocht. Man hatte sogar die Stirn, den Antrag zu stellen, den IBFG als Spalterorganisation zu verlassen und zum Weltgewerkschaftsbund zur¸ckzukehren. Wir haben oftmals den Langmut und die Toleranz der –sterreichischen Kollegen w"hrend der Jugendkonferenz und beim Kongreþ des 0GB bewundert. Sehr zum Segen der gewerkschaftlichen Ju- gendarbeit hat sich in ÷sterreich das Be- stehen der Arbeiterkammern ausgewirkt. Diese Arbeiterkammern sind –ffentliche Ein- richtungen. Jeder Arbeitnehmer zahlt z/2 Pro- zent seines Verdienstes an die Arbeiter- kammer, die auf Landesebene organisiert ist. Die Einzahlungen flieþen an den Arbeit- nehmer zur¸ck in Form von Rechtsberatun- gen, Rechtsschutz, Erholungsf¸rsorge, Er- ziehungsarbeit usw. Allein acht Jugend- erholungsheime f¸r die schaffende Jugend ÷sterreichs wurden durch die Arbeiter- kammer erbaut. Heime mit einer Aufnahme- f"higkeit bis zu 250 Personen. In einem ausgezeichneten Referat gab der Kollege Konir einen Uberblidc ¸ber das Ge- DAS K÷NIGLICHE SPIEL Eine Meisterpartie zum Nutz und Erbauen des lernenden Als vor hundert Jahren in England das erste inter- nationale Schachturnier veranstaltet wurde, war es A. Anderssen, der in London den Ersten Preis davon- trug. Indem es f¸r den Schachj¸nger immer wieder reizvoll und von groþem Nutzen ist, sich Kombina- tionen' von damals anzusehen, illustriert nachfolgende Partie, wo es um den Ersten Preis ging, den Gegen- satz zwischen entwickeltem und schlecht entwickeltem Spiel. Weiþ: Anderssen (Deutschland), Schwarz: Wyvill (England). 1. e4 c5, 2. Lc4 Sc6, 3. Sc3 e6, 4. d3 Se5I (Der Textzug ist schlecht, da damit in der Figuren- entwicklung ein Stein ohne Grund zweimal gezogen wird.) 5. Lf4 Sc4, 6. dc4 a6. (Wegen des drohenden SbS erzwungen.) 7. De2 Se7, 8. 0-0- (Die lange Rochade bedeutet K-Sicherung und T-Verbindung zu- gleich.) 8. - Sg6, 9. Lg3 Le7, 10. f4 0-0, 11 f5! (Weiþ geht zum Angriff ¸ber.) 11. - Lg5+, 12. Kbl efS: 13. efS: Te8, 14 Dg4 Sf8, 15. Sf3 Lf6, 16. Se4 b5, 17. Lc7! Bildstellung Nr. 16 Schwarz am Zuge zeigt an, daþ Schw. mit 17.- Dc7: den Eindringling schlagen kann. (Wir werden ersehen, daþ Anderssen bei diesem weit vorausberechnenden L-Zug schon ein materieller Vorteil vorgeschwebt hat.) 17.-De7 (Auf 17.- Dc7: 18. Sf6: +- Kh8, 19. Se8: w¸rde Schw. wegen der Mattdrohung auf g7 die D verlieren.) leistete und ¸ber die n"chsten Aufgaben der Jugendarbeit. War fr¸her der Kampf der Gewerkschaften ein Kampf um Minuten und Pfennige, d. h. um die Herabsetzung der Arbeitszeit und die Erh–hung der L–hne, so ist er heute dar¸ber hinaus ein Kampf nicht nur um die wirtschaftliche, sondern auch um die soziale und kulturelle Besserstellung der Arbeiterschaft. Von den vielen Antr"gen greifen wir einige uns besonders interessierende heraus. Hier waren es besonders die Antr"ge auf Schaffung eines internationalen Jugend- sekretariats beim IBFG, der auch mit unserecm Wollen auf das engste ¸bereinstimmt. - Die Antr"ge auf Schaffung eines Berufsaus- bildungsgesetzes, auf Schaffung von Lehr- werkst"tten, auf Einhaltung des Jugend- schutzgesetzes, f¸r dringende Maþnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit und f¸r das Inkrafttreten des Arbeitszeitgesetzes, gegen Zwangsmaþnahmen, wie Einf¸hrung des Arbeitsdienstes, zeigten uns, daþ die Pro- blemstellung Osterreichs mit unserer eigenen weit ¸bereinstimmt. Gefordert wurde weiter: Ein staatliches Ausbildungswerk sowie wirt- schaftliche Arbeitskreise der Lehrwerkst"tten zur besseren Rentabilit"t, landwirtschaftliche Schulungsg¸ter, Bau neuer Jugendheime usw. Insgesamt lagen 31 Antr"ge vor. Hg. 18. Sf6: + Df6: 19. Td61 Se6 (Erzwungen, da auf De7 20 16! sofort entscheidend ist.) 20. fe6: (Der Er- folg von 17. Lc7.) 20.- de6: 21. Thdl! Lb7, 22. Td7 Lc6, 23. Le5! Lf3: 24. Dg3 Dg6, 25. Df3: bc4:? (In verlorener Stellung ein Fehlzug, den Weiþ mit einem Keulenschlag erwidert.) 26. Das:!I Aufgegeben, denn auf 26.- Ta8: folgt 27. Td8+ X Td8: 28. Td8: matt. o b c d e f g h 7 7 6± 6 5 ~~~~~~~~~~~~~~~~5 33 2 2 o b c d e f h WABENRXTSEL Es sind 24 W–rter von je sedcs Buchstaben zu bilden. Die Abkir- zungen (ol = oben links, or = oben rechts, ml Mitte links, tr = Mitte rechts, ul = unten links, ur = unten rechts) bezeichnen das Feld, in welchem das Wort beginnt. Die im Uhrzeigersinne einzutragenden W–rter bedeuten: 1. Leistungsnote (ur). 2. Verwandte (01), 3. Unkraut (mr), 4. amerikan. M¸nzeinheit (ml), 5. Hochbild (ur), 6. Spiegelung, Widerschein (ur), 7. Baumgrille (0r), 8. Hausbewohner (ul), 9. Signalinstrument (1l), 10. quadratierte Glasfl"che (1), 11. Ti- gerkatze (ml), 12. Klub, Gesellschaft (ml), 13. luftleerer Raum (ml), 14. seltenes Element (or), 15. westlidh. Unionstaat (o1), 16. Verwandter (ml), 17. verborgen, gebunden (ol), 18. Salpeterverbindung (ot), 19. Warenprobe, Modell (ol), 20. Stadt in Australien (ml), 21. ber¸hmter Naturforscher (01), 22. Turnger"t (ur>, 23. Naturerscheinung (ur), 24, asiatisches Volk (01). L
This material may be protected by copyright law (e.g., Title 17, US Code).| For information on re-use see: http://digital.library.wisc.edu/1711.dl/Copyright