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Aufwärts
Jahrgang 4, Nr. 22 (November 1, 1951)
Schiffbau in der Dunkelkammer, pp. 4-5
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--x r 1 - 4~~~~~AA SIE HATTEN GERADE FRÐ~HSTÐCKSPAUSE als der alte Hein Jan und Martin auf dem modernen ,Schn¸rboden' besuchte. Ver- dutzt rieb er sich die Augen, denn Jan und Mdrtin waren ¸ber und ¸ber mit geheimnis- vollen Zahlen, Zeichen und Strichen bedeckt, Haare und Butterbrote nicht ausgenommen. Jan kam lachend auf ihn zu. Der Spuk war verschwunden und entpuppte sich als foto- grafierte Zeichnung, die aus 15 Meter Hohe auf den nur acht Meter langen Tisch proji- ziert wurde, auf dem die beiden eben ge- sessen hatten. Jan und Martin arbeiten nach dem ~Optischen Anreiþverfahren', das f¸r den Schiffbau eine ungcheure Zeitersparnis bedeutet. Fr¸her muþten nach den Zeich- nungen auf dem riesigen ãSchn¸rboden' durch viele Spezialisten erst maþstab- gerechte Holzschablonen angefertigt werden, um in einer Schicht f¸nf Platten anzureiflen. Nach dem neuen Verfahren liefern drei Mann in einer Schicht 35 Platten. Die Zeich- nungen werden fotografiert, nach einem Ne- gativ wird ein Diapositiv angefertigt, das durch das ,Optische -,nreiþiger"t' auf den 15 Meter darunterstehenden ,,Anreiþtisch' geworfen wird. Die Lichtlinien werden in der Dunkelkammer mittels H"mmerung auf die Eisenplatte ¸bertrag4n und dann mit weiþer Farbe angezeichnet. Die so mit ab- soluter Genauigkeit zubereiteten Platten werden mit einem Handkran vom Tisch ge- hoben und kommen in die weitere Ferti- gung der Werften, auf denen seit der Auf- hebung der Schiffbaubeschr"nkung wieder reges Leben herrscht. Schneller und mehr bauen bei gleicher Qualit"t, das ist die Parole, Die deutschen H"fen haben trotz groþer An- strengungen und der bisher gemachten Fort- schritte ihre Vorkriegskapazit"t noch nicht erreicht. Hamburg z. B., das seit 1948 einen bewunderungsw¸rdigen Aufschwumg r.e- nommen hat, kann erst 60 v. H. seiner Vor- kriegsgesch"fte t"tigen. Kein Wunder, daþ Hamburg, dessen Lebensquell der Hafen ist, noch viele Arbeitslose hat. Eine schnelle und billige Schiffbauproduktion ist notwendig. Sie erweitert die Gesch"fte der deutschen H"fen und gestaltet sie rentabler. Die logi- sche Folge ist das Absinken der Arbeits- losenzahl und eine Verbesserung des Lebenstandards. OV5 So sieht der alte Schntlrboden aus. i- Die Bauweise eriordert viel Zeit i und Raum. Die Spanten, das Ge- 1- rippe des Schiffes, werden hier noci in net¸irilicer Gr–þe aufgezeichnet und Holzschabionens angefertigt. i -I . 9.7 Z, J ;et w-."z, "ii, - We
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