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Aufwärts
Jahrgang 4, Nr. 4 (February 24, 1951)
Hagedorn, Ilse
Meine Tochter soll auch fein sein!, p. 15
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(/4/1 50 ~~~ 44C7 1 e i Adressenschreiben ist eine der schlechtest bezahlten Arbeiten, die es gibt. Doch als ich k¸rzlich in einem Versandhaus diese T"tigkeit vor¸bergehend aus¸ben muþte, kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Es war mir einfach ein R"tsel, wie die M"dchen es bei dem geringen Verdienst fertigbrach- ten, so gutgekleidet und in tadellosen Ny- lons einherzugehen. Besonders ¸ber meine Kollegin Ingeborg muþte ich mich wundern. Sie war 18 Jahre alt, ihr Vater gefallen, die Mutter bezog als ehemalige Heimarbeiterin eine Unterst¸tzung von insgesamt 44 DM monatlich. Ingeborg sah immer aus wie eine kleine Fihmdiva. M"ntel, Kleider, H¸tchen, Schuhe, Taschen, alles nach der neuesten Mode, H"nde manik¸rt, Fingern"gel gelackt und die Haare frisch und duftig dauer- gewellt. Dabes war Ingeborg ein liebes Ding und machte durchaus keinen leichtfertigen Eindruck. Ich fragte mich vergeblich, wie Mutter und Tochter es wohl anstellten, von dem winzigen Einkommen zu leben, Miete und Licht zu bezahlen und Ingeborg auch noch so f¸rstlich zu kleiden. Auf des R"tsels L–sung kam ich, als mich Ingeborg einlud, mit ihr ins Kino zu gehen. Ich erschien etwas zu fr¸h in ihrer Einzim- merwohnung. Ingeborg saþ mit der Mutter bei Tisch. Sie verzehrten ein Mahl, das so armselig war wie die Wohnung und die verh"rmte Frau in dem mehr als abgetra- genen Kleid. Nur Ingeborg strahlte. Sie hatte wieder ,etwas Neues' an. ãGefalle ich dir?' fragte sie mich und, zur Mutter ge- wandt, sagte sie: ãWir werden es schon wieder herauswirtschaften, nicht wahr, Mutti- lein? Fr¸her haben wir ja auch gehungert, was ist dabei?' Auf meinen Einwand: ãEs ist aber nicht gesund, wenn man sich nie satt iþt', sahen mich Mutter und Tochter nur erstaunt an. Dann –ffnete Ingeborg den Schrank und zeigte mir ihre Kleiderpracht, und die Mutter zog die Schubladen auf, um lngeborgs W"sche vorzuf¸hren. Dabei sagte sie voller Stolz: ãMein Mann ist zwar ge- fallen, aber darum soll Ingeborg den an- deren M"dchen nicht nachstehen. Meine Tochter soll auch fein sein, und wenn ich noch so darben und hungern muþ.' Ich schwieg betreten. Ob die Mutter nicht merkte, daþ sie im Begriff war, die geliebte Ingeborg zu einem egoistischen Menschen zu machen? Wie verderblich war doch dieser falsche Ehrgeiz. Ich stellte mir vor, wie arm und leer mein Leben w"re, wenn ich, inner- lich vor Neid zerfressen, nur das Verlangen kennen w¸rde, genau so ãfein' zu sein wie die anderen. Ilse Hagedorn 7 den les bus gluch ich wohnt ber die ne ber gen te carl ach ber her gen zu vun und das ging gen weit gen den gen eu ber zu den wan wet gl¸c im au kam wein her echwur te gen das vor weit an dern r¸ck bes me dern teel mit dril der die wohnt sa Worttflechterel (Zwei R"tsel in einem) 1. Die Buchstaben in den Feldern des Kastens ergeben. durch eine Linie von Feld zu Feld richtig verbunden, ein Sprichwort, 2. Durch mehrfache Verw.endung der Buchstaben, verbun- den von Feld zu Feld. sind 100 Worter mit mindestens 3 Buchstaben zu. bilden, wobei kein Feld ubersprunqen wsenden darf. Die Bedeutung der Worter (in alphabe- tiscier Eteihenfolgei ist nachstehend angegben Es sind in dem Kasten zwar mehr als 10 Wrter vor- handen, wer aber mindestens 75, W–rter findet und das Sprichwsort dazu, kann sich als Fachmann im Ralsell–sen bezeichnen, Bedeutung der Worter: Sohn Adams. Gestalt aus .Eg- mann', Kirdiengewand. Furchtgefuhl, Kudhengewurz, Frauenname, Frauenname, Adriainsel. Tatigkein, ostind. .Munzeinheit, Stadt in Belgien, Gesangsstuck, asian. Groþ- b¸lfel, Gattung, Heilige, Baumteil, Stadt in Belgien, Kartenwerk. See im Salzkammergui, bibl. Stadt. Meer- busen. Ausschank, Karpfenfisrb, Baunifaser. Stadt in England, turk. Titel, Stadt in Albanien, griech. Buch- stabe, Ruhelager, Nebenfluþ ä1er Weichsel, h–flinche Anfrage, Teil des Baumes, Krankheit. mannnl. Schwein, Nebenfluþ der Elbe, Stadt in Spanien, Nadelbaums; Gipfel der Berner Alpen. Entzundungsfolge, Mittel. meerinsel. Gestalt aus .Lohengrin', Fluþ in Itlaien, Nachlaþ, Frauenname, griech. Buchstabe, Kloster in Bayern. Raubtiergebiþ, Frauenname, Schatterpflanze, agypt. Erdgontt Schn¸rtau (seemann.). Wurfspieþ, Stadt in Thuringen. Musiknote, Botin der Frigga. Adelstitel, fr¸heres Edelmnetallgewicht, Gebirgskamin, norweg. Komponist, bauerliches Anwesen, Besitz, deutschner Dichter, K–rperteil, Stutze. Eile. franz. Insel, Name Jesu bei den Mohammedanern, assyr. Stern- gollin, Ferment des K"lbermnagens, Erquidkung, Schiefer- itrt, Brotform. t.nkundiger bzw. Nichitfachmann. Stadt in Iran. Burde, Frauennaine, Hohlmaþ, Roman voni Zola, Vogel, Gattin des Agir, Theaterplatz, Titel, Teil- zahlung, Nagetier, Teil des Weinstocks, Turnerreihe, Ausflug zu Pferde. histor. Stadt in Arabien, aller Name f¸r China, Empfindung, langes Holzstudc, Teil des Kopfes, Gebirgseinschnitt, alte Silberm¸nze, Forst, Knetmasse, Fluþ in Spanien, Raubtier, Fischprodukt. Drang. Kriemhildes Mutter. 1* r T 1 Kreuzwortr"tsel W a a g e r e c h t . 1. Ornsveranderung, 4. Gestalt aus der r–m. Geschichte. 9. italienische Universitalsstadt. 9. Bezeichnung fur Teufel, 10 Schienenbahn. lt. Fehl- los, 13. m"nnlicher Vorname, 15. Fisch, 17. Sportgeral, 18. Gipfel der Berner Alpen, 19. myth, Ausdruck f¸r Esche, 21. asiatisches Hochland, 24. Lebensabend, 27. Opfertisch, 28. Verkaufsstelle, 29. Niederschlag, 30. Flachenniaþ, 31. Wachslicht S en k r e c h t 1. Grunanlage, 2. weiblicher Vor- iiame, 3. Stockwerk. 4. Trinkgef"þ. 5. chemischen Ele- ment, 6i. Rat der Alten, 7. Kampfplatz. 12. Schank- iisch, 14. Richtschnur. 15. Papageienart, 16. M¸ndungs- arm des Rheines, 20. Stoffart, 21. Oper von Puccini. 22'weiblicher Vorname, 23. R¸ge, 24. Branntwein aus Reis. 25. Raubtier. 26. Pension. Der Anzug Ein mit irdischen Gl¸cksg¸tern nicht gerade gesegneter junger -Mann sah im Schaufenster eines Konfektions- gesch"ttes einen Anzug, der im Ausverkauf 90.25 DM kostete. D0er Anzug ware mein', dachte der junge Mann. .k–nnte ich das Geld, das ich besitze, mit sich selbst multiplizieren, aber so, leider!'' Wieviel Geld besaþ der junge Mann noch? u 6M Ii 16 21 2 e 8 O 4f 5 O R–sselsprung Die Losung ergibt ein seciszeiliges Gedicit. Titel und Name des Dichters sind ebenfalls durch Rosselsprung zu erraten~ Ein Nachruf In der ,Griechsichien Anthologie' findet sich folgendes, von Hein ¸hersetztes Epigramm: Hier das Denkmal des Diophantos- ein Wunder zu schauen - Durch arithmetische Kunst lehret sein Alter der Stein. Knabe zu bleiben verlieh ein Sechstel des Lebens ein Gott ihm; F¸gend das Zw–lf tel hinzu, lieþ er ihm sprossen die Wang'; Steckte ihm drauf auch an in dem Siebtel die Fackel der Hochzeit. Und f¸nf Jahre nachher teilt er ein S–hnlein ihm zu. Weh! Ungl¸ckliches Kind, so geliebt! Halb hatt' es des Vaters Alter erreicht, da nahm's Hades, der schaurige, auf. Noch vier Jahre den Schmerz durch Kunde der Zahlen bes"nftigend, Langte am Ziele des Seins endlich er selber auch an. (Wie alt ist dieser Diophantos geworden?) Aufl–sungen aus Nr. 3 Wabemr"tsel. 1. Male, 2. Teer, 3. Eros, 4. Olpe, 5. Puls, 6. Toto. 7. Trab, 5. Alba, 9. Buna, 10. Neon. II. Bims, 12. Moos, 13. Orel, 14. Elbe, 15. Brut. K–ntgsr"tsel. Angel, Bar, Beil, Berg, Bier, Blei. Brei, Eber, Egel. Ei, Eibe, Erbe, Garn. Geier, Gier, Grab, Hagel, Hang, Igel, Leber, Leib, Leier. Liebe, Liga, Lira, Nagel, Narbe, Range, Rebe, Regel, Reich, Riegel. 15 11 Rmommmai w 1 tau
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