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Sehr viel wird ¸ber das Land Jugoslawien geschrieben und gesprochen, doch wie wenig kennt und weiþ man von diesem Land, das bisher eine abwechslungsreiche Geschichte erlebt hat. Jugoslawien besteht erst seit dem Jahre 1918 und entstand nach dem Zerfall des Staates Osterreich-Ungarn durch Vereinigung des K–nigreiches Serbien mit Montenegro, Teilen Bulgariens, Dalmatien, der Herze- gowina, Kroatien und Slowenien. Bis zum Jahre 1929 nannte es sich K–nigreich der Serben, Kroaten und Slowenen'. Erst da- nach wurde der Name in Jugoslawien um- gewandelt. Das Land hat rund 15 Millionen Einwohner, die zu 70 v. H. in der Landwirtschaft t"tig sind. 45 v. H. des Bodens sind landwirtschaft- lich genutzt. In der Hauptsache werden Mais, Weizen, Tabak und Wein angebaut. Auch Obst wird in reichem Maþe geerntet. 53 Millionen Pflaumenb"ume machen das Land zum gr–þten Pflaumenerzeuger der Erde. Seit Beendigung des zi krieges ist man dabei, die 1 Landes aufzuschlieþen, da Bode Eisen- und Manganerze, Quedi und Braunkohle, Aluminiumern sende Industrie beg¸nstigen. Die groþen kulturellen und star Unterschiede f¸hrten nach 1' starken politischen Gegens"t2 Land nicht zur Ruhe kommen Serben, als der gr–þte Stamm mit 6,5 Mil- lionen Menschen, schwangen sich zur herr- schenden Schicht auf, wogegen die Kroaten (4 Millionen) und Slowenen (1 Million) im starken Widerspruch standen. Daneben gab es noch gr–þere Minderheiten an Ungarn, Deutschen und Mazedoniern, die auch ihre Rechte anmeldeten. Eine Einheit des Landes war auf diese Art nicht m–glich. 1929 l–ste K–nig Alexander alle Parteien auf und er- richtete eine Diktatur. Bei der gleichen Ge- legenheit erhielt das Land den Namen Jugoslawien. Doch auch durch diese Maþ- 0 nahmen wurden die starken Gegens"tze nicht ¸berbr¸dct, und 1934 wurde der K–nig ein Opfer seiner eigenen Politik. Er wurde ermordet. Sein Sohn alsNachfolger gab dem Volke einige Freiheiten zur¸ck und milderte dadurch die Gegens"tze im Land. Zu diesem Zeitpunkt begannen ausl"ndische Staaten ihren Einfluþ geltend zu machen. Allm"hlich ¸berwog der deutsche Einfluþ, unter dessen Druck sich Jugoslawien 1941 dem Drei- m"chtepakt Deutschland-Italien-Japan an- schlieþen muþte. Eine Revolution, zwei Tage nach dem Beitritt zu diesem Pakt, f¸hrte da- zu, daþ Deutschland und Italien eingriffen, das Land niederwarfen und unterdr¸ckten. Jugoslawien wurde aufgeteilt. Kroatien wurde selbst"ndig, Dalmatien und Teile Bosniens kamen an Italien, und auch Deutsch- land, Ungarn und Bulgarien wurden mit Gebietsteilen bedacht. Doch damit war der Freiheitswille dieser V–lker nicht zu unter- dr¸cken. In den kaum zug"nglichen Bergen sammelten sich die Freiheitsk"mpfer, die den Kampf gegen Hitler und seine Helfer f¸hrten. Es kam zu blutigen, grausamen K"mpfen. Eine Million Menschen soll dabei umgekommen sein. Die Partisanengruppen f¸hrten diesen Kampf unter voneinander verschiedenen politischen Anschauungen. Ein Teil war f¸r die alte Monarchie, der andere f¸r eine Republik. Als st"rkster Faktor dieser Gruppen sch"lte sich die nationale Befreiungsarmee unter Tito heraus, die auch 1944, nach dem Einmarsch der Russen, die Macht unter F¸hrung Titos ¸bernahm. Jugo- slawien wurde eine Volksrepublik, bestehend aus den sechs Bundesrepubliken Serbien, Kroatien, Slowenien, Montenegro, Bosnien und Mazedonien. Unter der Diktatur Marschdll Titos hat das Land scheinbar seinen inneren Frieden ge- funden. Doch ist dieser Friede von auþen bedroht. Tito, der gegen¸ber dem Ausland eine unabh"ngige Politik f¸hren will, hat sich dadurch als fr¸heres Mitglied des Komim- form in starken Gegensatz zu Sowjetruþ- land gestellt. So k"mpfen Ost und West um ihren Einfluþ in Jugoslawien, Dabei darf man nicht ¸bersehen, daþ Jugoslawiens Grenznachbarn dem Ostblock angeh–ren. Fotos: Seeger (5), dpa (2) ISybol: El "e Hand. Sie h"lt mit diktatorischer Macht die ver- ß&denart qsten Volkerst"mme, die von einer wechselvollen G bfidite gestempelt sind, zusammen. ^ Do" z"h t alten die einzelnen St"mme an ihren alten Sitten, 4)Gdraudier und Trachten fest. Hier ein zogarianischer Bauer ta Karntefn, in seinem nationalen Gewand. Die Frati -, s Montenegro, dem S¸dwesten des Landes, tr"gt O de typisc en Kopfputz aus gest"rkter Leinwand, sorgf"ltig mlI selbstg sponnener Seide bestickt. P Aptstddt Belgrad, moderne Metropole S¸dosteuropas, leb- Wat ilarbe froh. Der Blick f"ngt sich an Hochh"usern, die nicht stn die .ymbole der Staatsmacht tragen. Steile, nackte Gebirge, Steppenlandschaft, fruchtbare alpine Wiesen, Walder, wechseln mit sanf- 1ter, sonniger Mittelmeerlandschaft, St"dten von der Sch–nheit Ragusas. Christen, Orthodoxe, Moslems sind die gr–þten Religionsgemeinschaften Ein ungewohntes Bild: w M"nner beten vor der Kirche, Frauen verrichten die Andacht drinnen. Mit Energie geht man daran, die Wunden des Krieges zu heilen. Neue Wohnh"user und Ge- 0 sch"ftsbauten entstehen. Der gr–þte Eifer gilt der Schaffung von Industrieanlagen. 7 m .N ,ot ei 1 rmmwom,- 1
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