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Aufwärts
Jahrgang 3, Nr. 9 (May 6, 1950)
Ruffing, Anny
Kosmetik im Frühling, p. 7
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Eine Nahmasduine, die nicht n"ht, sondern zusam- mensdcweiþt - und zwar Plastikstoffe f¸r Regen- m"ntel, die durch Einstidie nicht besdc"digt wer- den d¸rfen-, wurde k¸rzlich in Hamburg gezeigt. In 45 Minuten kann man die W"sche blitzsauber wieder mit nach Hause nehmen. So schnell arbeitet der ainerikanische Vsaschapparat, der in Frankfurt aufgestellt wurde. F¸r 4 kg W"sche betr"gt der Reinigungspreis 2 DM. Fotos: dpa FRAUEN IM OFFENTLICHEN LEBEN Eine Erh–hung der Anzahl von Lehrberufen f¸r die weibliche Jugend fordert das Frauen- sekretariat beim Bundesvorstand des Deut- schen Gewerkschaftsbundes. Zu diesem Zweck soll die Errichtung weiterer staatlicher Haus- haltungsschulen zur Ausbildung von leiten- den Kr"ften f¸r die sozialen Berufe gef–r- dert werden. Der Aufstieg in die Berufe der F¸rsorgerin, Anstalts- und Heimleiterin soll unter der Voraussetzung einer baldigen Schulreform in Zukunft auch Frauen und M"dchen aus minderbemittelten Kreisen er- m–glicht werden. In D"nemark wurde durch Gesetz ein "Haus- frauen-Abl–sedienst' eingerichtet, der Re- servehausfrauen zur Verf¸gung stellt, wenn in einer Familie die Mutter erkrankt ist. Die Bezahlung dieser Kr"fte erfolgt durch die Krankenkasse. Den gewerkschaftlichen Zusammenschluþ aller Hausfrauen hat eine Kandidatin f¸r das englische Unterhaus gefordert. In ihrem Programm verk¸ndet sie weiter, daþ f¸r die Hausfrauen eine geregelte Arbeitszeit und das Recht auf Urlaub eingef¸hrt wer- den sollen. y '. , 64 fj -, 00 - -- .A Im Spiegel haben wir soeben betr¸bt fest- gestellt, daþ unser Aussehen so gar nicht mit dem hellen Sonnenlicht und all dem Bl¸hen um uns her wetteifern kann. Der lange Winter mit seinem vielen Stuben- hocken, seinem Mangel an Bewegung und nicht zuletzt an Licht, Luft und Vitaminen l"þt sich nicht verleugnen. Verzagt lassen wir den Kopf h"ngen und machen damit bereits den ersten groþen Fehler. Verzagt d¸rfen wir n"mlich auf keinen Fall aus- sehen, ganz im Gegenteil, wir m¸ssen l"cheln, weil L"cheln versch–nt und die Z¸ge entspannt. Nein, wir brauchen keine teu- / ..-~. -' O ren Sch–nheitsmittel und Wunderwasser, um unsere verlorene Frische und Lieblich- <,zA t ~ keit wiederzugewin- nen, wir halten uns ~YL - 61 an alte, einfache, aber erprobte Re- zepte der Natur, die auþerdem den Vor- teil haben, nicht kostspielig zu sein. Wer sich R e g e n w a s s e r zum Waschen ver- schaffen kann, tut viel f¸r die Sch–nheit von Hait und Haar. Dieses Wunderwasser war von jeher das oft wohlbeh¸tete Toilettegeheimnis viel btw underter Frauen. Hartem Leitungswasser Ohr feigen sind neist eine Strafe, auf sie keine Belohnung folgt. Unsere Wangen belohnen uns jedoch f¸r Ohrfeigen mit bl¸- henden Rosen'. Das Haar wird mit einem Tuch zur¸ckgebunden und das Gesicht gut mit weicher Fettcreme eingefettet. Dann klat- schen wir uns mit der flachen Hand, rechts und links, blitzschnelle Ohr- feigen auf beide Wangen, bis sie gl¸hen und brennen. Eine kr"ftige Hautdurchblutung wird so erreicht, und wir beugen den Lachf"ltdien' um die Mundwinkel vor. Der Hals geh–rt mit zum Gesicht. Er wird ebenfalls eingefettet, aber nicht geohrfeigt, sondern mit beiden Handen sanft von vorn nach hinten massiert. F¸r diese Behand- lung ist er sehr dankbar und wird keine Quer- falten bilden Haarwasche mit E i g e 1 b wendet man seit lan- gem gegen ¸berm"þige Schuppenbildung der Kopfhaut an. Aber auch trockene, graue Haut ist dankbar f¸r eine gelegentliche Gesichtsmaske aus Eigelb. Jetzt, wo die Eier nicht mehr so knapp und teuer sind, d¸rfen wir uns diesen Luxus schon einmal erlauben; ein Ei ist noch billi- ger als ein P"ckchen Shampoon. Wir tragen das Eigelb mit den Fingerspitzen d¸nn auf Gesicht und Hals auf und lassen 15-20 Minuten trock- nen. Danach w"scht man mit lauem, weichem Wasser wieder ab und tr"gt hauchd¸nn Fett- creme auf. Fette, groþporige Haut behandelt man mit gelegentlicher Gesichtsmaske aus E i - w e i þ und verf"hrt dabei genau so, wie bei Ei- gelb angegeben, l"þt aber die Fettcreme weg. Das Trinken von F r u c h t s " f t e n belebt und erfrischt unseren Organismus und versorgt ihn mit Vitaminen. Wenn wir im Fr¸hjahr Pickel bekommen, sollten wir vorbeugend Sauerkraut- saft trinken. Aber auch "uþerlich angewendet wirken Fruchts"fte versch–nernd, 'Verarbeitete, rote und rauhe H"nde werden nach Einreiben <~ mit Zitronensaft sofort glatt, weiþ und rein. Ent- z¸ndete Pickel heilen schneller, wenn wir sie all- st¸ndlich mit Zitronensaft betupfen. Unser Haar wird seidenweich und auffallend gl"nzend, wenn -. - ' ~wir dem letzten Sp¸lwasser nach der Haarw"sche Zitronensaft zusetzen. Straff und glatt wird die Haut nach dem Abreiben mit einem St¸ckchen Gurke. Rohe Kartoffel tut denselben Dienst. Ebenfalls eine Tomatenscheibe. Die belebende und zusammenziehende Wirkung dieser S"fte gleicht der Wirkung teurer Gesichtsw"sser, je- doch wirken die Fruchts"fte milder und reizloser. sollte man auf jeden Fall eine Prise Borax zu- setzen, um es weich zu machen. Schweden, ein Land mit feuchtem Klima und vielen Nieder- schl"gen, hat die Frauen mit der frischesten Haut. Bleiben wir also am n"chsten Regensonn- tag nicht in der Stube hocken, sondern laufen eine gute Stunde durch den Park. Taufrisch leuchten nachher unsere Wangen. Mit Buttermilch .c wuschen sich schon unsere Groþm¸tter, um ihre zarte Haut zu pflegen. Wir trinken morgens n¸chtern ein ) Glas Buttermilch in kleinen Schlucken und J ; schaffen uns so eine klare Haut, blanke Au- gen und eine regel- m"þigeVerdauung.Zum 0 Fr¸hst¸ck kauen wir kr"ftiges Vollkornbrot mit Butter, erhalten uns dadurch gesunde weiþe Z"hne und verschaffen uns gleichzeitig die Vitamine A und B und an- dere wertvolle Aufbaustoffe zur Erhaltung der Sch–nheit. Wer k–rperlich erm¸dende Arbeit vor sich hat, nimmt einen L–ffel Bienenhonig zu diesem Fr¸hst¸ck. S- -_ 0z///-- \ '7 Zuletzt nutzen wir das belebende und stark br"unende S o n n e n Ic i ht des Fr¸hjahrs sooft wie m–glich zu Sonnenb"dern. fNach dem Monat Mai jedoch Vorsicht mit Sonnenb"dern. Sie k–n- nen dann der Haut schaden.) Nach ein paar Sonnenb"dern ist die blasse Stubenfarbe ver- schwunden, und der Spiegel zeigt uns, daþ wir nun mit der Fr¸hlingssonne um die Wette strah- len k–nnen. Text u. Zeichnung: Anny Ruffing 7 I r-- 11, elt y--; A, -.. 01 A"- --
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