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Germany (West). Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen. / Polit-Kunst in der Sowjetischen Besatzungszone; "III. Deutsche Kunstausstellung 1953" Dresden.
(1953)
"Sozialistischer Realismus" -- "Ideologische Klärung", pp. 15-38
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,,SOZIALISTISCHER REALISMUS" - ,,IDEOLOGISCHE KLARUNG" Aus der Rede Grotewohls bei der Ergffnung der Ausstellung ,,Die Bilder unserer Kiinstler sollen wahrheitsgetreu die Gestalten der patriotisclen Bewegung zeigen und mit beflendem Spott und scharfer Satire die Feinde des Volkes und Verrater der Nation geigeln... Die Massen unseres Volkes wiinschen in den Werken unserer bildenden Kunst das Bild ihres eigenen Lebens wiederzufinden.. . Mit sorgfiltiger Hand, erfiillt vom Geiste des Humanismus, fiihlen wir uns verpflichtet, alle Keime des sozialistischen Realismus so vielfaltig zu entwickeln, zu pflegen und das Unkraut zu beseitigen, damit sie sich voller Reife entfalten konnen. Je freier und je reifer sich die Darstellung der Wirklichkeit in der Kunst ent- falten kann, um so starker wird die materielle Gewalt der erhabenen Ideen des Sozialismus ... Es ist wichtig, das Studium und die Auswertung der fortschrittlichen Kunst der anderen Volker, besonders der Kunst der sozialistischen Sowjetunion, zu pflegen ... Unsere Kiinstler sollen lernen, diszipliniert und exakt ihre kiinstlerischen Aufgaben zu erfuillen. Man darf nichts dem Selbstlauf, der Eingebung, dem Zufall oder der zundenden Inspiration uberlassen... Die Entwick- lung zum sozialistischen Realismus zeigt uns, daB heute die ideologische KlIrung zu den Problemen des Marxismus-Leninismus ein Vorgang und eineVoraussetzung ist, auf die kein realistischer Kiinstler verzichten kann. Dariiber hinaus zeigt uns die Entwicklung in der Sowjetunion auf allen Gebieten des kiinstlerischen Schaffens, dal3 eine gesellschaftliche Leitung und Lenkung des kiunstlerischen Schaffens in eine bestimmte Richtung nicht nur m6glich ist, sondern daB sie das kiunstlerisehe Schaffen erst in eine notwendige gesellschaftliche Bahn lenkt." ,,Neues Deutschland" (SED), Ostberlin, 3. 3.1953. ,,Planmaffige Ausrichtung" Aus einem Interview von Professor Otto Nagel*) ,,Frage: Wurde ein bestimmter Themenkreis fur die Ausstellung festgelegt? Prof. Nagel: Nein, denn wir sind der Auffassung, daB es weniger auf das Thema ankommt, als vielmehr auf den Inhalt, also dar- *) NageZ, Otto, Professor, Nationalpreistrager, Mitglied der Akademie der Kiinste der ,,DDR", Prasident des Komitees der Ausstellung. 15
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