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Nationale Front des Demokratischen Deutschland / Weissbuch über die amerikanisch-englische Interventionspolitik in Westdeutschland und das Wiedererstehen des deutschen Imperialismus
([1951])
6. Die deutsche Stoßarmee - der verlorene Haufe im amerikanischen Krieg, pp. 168-180
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,Manche hoheren Offiziere sind aktiv mit der Bruderschaftbewegung verbunden. . Zwei verschiedene Motive gehen durch die Propaganda - diskret, aber gut diri- giert - der Bruderschaft. Eins ist die Forderung nach der Europa-Union mit der klaren Folgerung einer deutschen Wiederaufrustung, das andere argumentiert damit, daB Deutschland durch seinen langen Kampf im Osten Europa vor dem Bol- schewismus gerettet hat ... Manche der sichtbaren Fiuhrer der Bruderschaft sind von zweifelhaftem Wert. Da ist zum Beispiel ihr Vorsitzender, ein friherer SS-Ober- sturmbannfuhrer, genannt Franke-Grieksch, der die Operationen von SchloB3 Holte bei Bielefeld leitet. Dieser Mann emigrierte 1933 mit Otto Strasser nach Prag. Spater machte er Frieden mit Himmler - nach einem Bericht Strassers spionierte er in der Strasser-Emigration fur Himmler. Seine Vergangenheit im Protektorat wah- rend der Kriegszeit ist iuBerst widerwartig. Andere Mitglieder des Zentralrats der Bruderschaft sind bekannt, wie Oberst Beck-Broichsitter, der fruihere I. A. der Elite- Panzerdivision ,GroBdeutschland'; verbunden mit ihr sind die Generale Natzmer und Giller, Kaufmann, der fruihere Gauleiter von Hamburg, und-ungeachtet seines Abstreitens - der fruhere Kommandeur der Groldeutschland-Division, General- leutnant von Manteuffel, und andere.' Uns interessiert in diesem Zusammenhang die ,,Bruderschaft" vor allen Dingen als eine der Zusammenfassungen auch h6herer Offiziere, die in der Wiederaufrustung Westdeutschlands als treibende Krafte in Erscheinung treten. Im Mai 1950 zum Beispiel ist General von Manteuffel mit einem MemQrandum fiber eine rasche Re- militarisierung Westdeutschlands als Sprecher der ,,Bruderschaft" an die Vertreter der drei fuhrenden Westmadchte herangetreten. 6. Die deutsche Stoflarmee - der verlorene Haufe im amerikanischen Krieg Bei dem Versuch, einen Uberblick fiber den Stand der Remilitarisierung in West- deutschland zu geben, ist zu unterscheiden zwischen dem Stand der Bespredhungen unter den Vertretern Bonns und der Westmidchte und dem tatsichlich erreichten organisatorischen Stand der legalen und ,,schwarzen" Wiederaufrustung. Fur die erstere Frage begniigen wir uns, fiber den Entwicklungsablauf der Besprechungen in den ersten sieben Monaten des Jahres 1951 an Hand von Presseaul3erungen zu infor- mieren und die daraus erkennbare Tendenz der weiteren Entwicklung festzustellen. Ebenso verfahren wir bei der zweiten Frage; die mannigfaltigen Formen der Tar- nung, insbesondere der ,schwarzen' Remilitarisierung, erklairen, dal3 ein einiger- mal3en umfassender Uberblick kaum moglich ist. Die Verhandlungen zwischen Bonn und den Westmachten Am 9. Januar 1951 wurden auf dem Petersberg die Besprechungen zwischen Bonn und den Westmichten fiber die Teilnahme Westdeutschlands an der Atlantikpakt- streitmacht aufgenommen. ,,Teilnehmer: Stellvertretender britischer Hochkommissar John A. Ward, die stellvertretenden Hochkommissare General G. P. Hays und B. P. Buttenwieser (USA), stellvertretender franz6sischer Hochkommissar A. Bdrard, General J. Ganeval, Generalmajor Lloyd Wansbrough-Jones. Die deutsche Dele-
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