Page View
Aufwärts
Jahrgang 16, Nr. 10 (October 15, 1963)
Freed, Leonard
Marsch auf Washington, p. 6
Page 6
M it der Bmhn, per Flugzeug, im Auto und Autobus, zu Fuß und mittels anderer Transportmittel wie Rolschuhen, die der Zljährige Ledger Smlth aus Chikago für einen M Meilen langen Weg nach Wa- ahingten benutzte, kamen ca. 2M Ame- rikaner, schwarz und wl, jung und alt, arm und reich, aus den östlichen, west. liehen, südlichen und nördlichen Staaten von Amerika, aus Paris Josephine Baker und der Dichter James Badwin, die Sän- gerin Mahali Jackson und Schauspieler Marion Wende als Vertreter von Hollywood und viele andere, Rabbi Uri Miller und Rabbl Joachim Prinz als Vertreter der ame- rikanischen Judenheit, die Leiter der Ne- gerkirchen in Amerika, von denen Rev. De. Martin Luther King jr. wohl der auch im Ausland meistens erwähnte Negereiter Im Kampf der letzten Jahre Ist Der Direk- tor des Kongresses für Rassengleichheit, James Farmer, schrieb aus* einem Gefäng- nis in den Sdstaaten, daß er verhindert sei, an der großen Kundgebung In der gro- ßen amerikanischen Geschichte tilzuneh- men, weil er nichts anderes getan habe, als alle die anderen an diesem Tage im Sinn haben, zu demonstrieren für Frieden In Amerika - jetztl Arbeit und Frieden - Milch und Honig - jetzt, nicht morgen, nächsten Monat oder nächstes Jahr. Den Negern Amerikas sind seit hundert Jahren diese guten Dinge versprechen werden, und sie finden, daß des Wartens zu viel ist und sie die Geduld verlieren. Sie wollen gute Arbeitsplätze haben als geschulte Arbeiter, Techniker, Handwer- ker auf Baustellen, doch sie können keine guten Arbeltsetellen einnehmen, wenn sie keine gute Schulbildung haben, weil die Schulen für Schwarze unzureichende Ausbildungsstätten sind. in den nördlichen Staaten von Amerika sind die Schulen ge- mischt, die Zahl der Arbefaltsosen unter den Negern Ist hier jedoch am höchsten, weil die Neger aus den Südstaaten mit viel Hoffnung beladen in den Norden kommen, selbst aber unzureichend ausgebildet sind. Die Frauen finden z. B. in New York öfter schneller Arbeit als die Männer und sind oft der Ernährer einer großen Familie. Für ihre Kinder wünschen sie gute Schulbi- dung, um ihnen das Los ihrer Väter zu er- sparen. Alle diese Probleme spiegelten sich in den Reden vor dem Lincoln-Monu- ment In Washington wider, die über die Demonstranten tönten.
This material may be protected by copyright law (e.g., Title 17, US Code).| For information on re-use see: http://digital.library.wisc.edu/1711.dl/Copyright