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Aufwärts
Jahrgang 5, Nr. 22 (October 30, 1952)
Der Kongreß fordert, p. [2]
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an der Jugend erfüllen Du verkannte Lord Lord Alexander erzählt, daß'er im Kriege einmal in Neapl auf der Straße an zwei australischen Infanteristen vorbeigekommen seL Die RFinde tief in den Taschen vergraben, htten sie nicht die geringsten Anstalten gemacht, Ihn zu großen. Verärgert hielt er sie an: ,Wißt Ihr nicht, wer Ich bin* Es kam keine Antwort. Heftiger wiederholte er: ,Wißt ihr nicht,*wer idihint" Da wandte s"i der eine der Australier seinem Kameraden zu mit den Worten: .Du, schau mal, der da ahnt nicht, wer er ist!" Staatsangehörigkeit nicht vergessen 1 Uber Nacht wurde ein britischer Physiker, der in Paris seine Ferien verlebte, Soldat in der französischen Armee. Gribbon war Sohn einer französischen Mutter und eines Irischen Vaters. Er hatte vergessen, seine französische Staatsangehörigkeit abzulegen. Religiöse Ergriffenheit .Natürlich empfindende deutsche Männer hören mit Er- griffenheit, die Im Religiösen wurzelt, deutsche Marsch- musik«, erklärte der Kreisvorstzende des .Verbandes deutscher Soldaten« in Linen/Westf. Obersleutnant a. D. QuehL Weiblsise friedensapustel werde man bald zwingen, Ihren Pazifismus durch männlichere Anschau- ungen zu ersetzen. Am Biertisch verriet Quebl: «Ich notiere nur die Namen der Leute, die mir unangenehm auffallen. Die kommen später zu mir." Spiel mit kindern Wegen Vernachlässigung seiner häuslichen Pflichten wurde ein Familienvater in Tuscon <USA> dazu verur- teilt, allabendlich, und zwar Sauf unbestimmte Zeit, mit seinen Kindern zu spielen. gaden ohne Wasser Beim Bau einer Badeanstalt in Dergambacht (Holland) hatten die Baumeister das Wichtigste vergessen, nämlich den Wasseranschluß. Weder in den Zeichnungen noch Im Kostenanschag hatte man daran gedacht, daß zm Baden vor allem Wasser gehört. Diese Vergeßlichkeit kostete dem Gemeinderat 8000 DM. Die Siegesfler Einen ,Nichtembetsrekord' hat die Gemeinde Cran- bone in Nordirland aufgestellt Seit sieben Jahren ist kein Gemeindemitglied wegen eines Trunkenheltsdelik- ls mit dem Gesetz In Konflikt gekommen. Bei der Feier dieses Sieges über den Alkohol betranken sich sechs Einwohner von Cranbone so schwer, daß sie Ihren Rausch auf der Polizeistation ausschlafen mußten. Noch 660 Jahre leben Nach britischem Gesetz sind alle Eintragungen auf Tauf- scheinen endgfltg und können nicht geändert werden Im Falle des zehnjährigen John Mo"is st dies beson- ders tragisch. Er wurde 1942 während der japanischen Besetzung in Singapur geboren. Ein japanischer Beamter stellte ihm nach japanischer Zeitrechnung eine Geburts- urkunde aus, die auf den 2. Juni 2002 lautet. John muß also noch 000 Jahre leben, um den Tag seiner amtlichen Geburt zu erreichen. 1 es, th- In- er e- le- der Jugend noch breiteren Raum in der Mitverantwortung zu geben, und den nachstehenden Forderungen: 1. Zur Lösung des schwerwiegenden Problems der J u g e n d - arbeitslosigkeit eine Politik der Vollbeschäftigung, außerordentliche Berufsausbildungs- und Arbeitsbeschaffungs- maßnahmen, Neuschaffung von Lehrstellen und Arbeitsplätzen in der öffentlichen und privaten Wirtschaft unter Beachtung des dringenden Bedarfs von Lehr- und Arbeitsplätzen für die weibliche Jugend, Vermeidung einer Zersplitterung der Mittel der einschlägigen Bundesministerien, des Amtes für Soforthilfe und der Bundes- anstalt für AVAV, wesentliche Erhöhung der Mittel aus dem Bundesjugendplan der Bundesregierung für berufsfördernde Maßnahmen. 2. Verabschiedung eines neuenJugendarbeitsschutz- g e s e t z e s entsprechend dem Gesetzentwurf des DGB unter besonderer Berücksichtigung der veränderten Arbeits- und Gesundheitsbedingungken junger Menschen. 3. Für eine Neuordnung des Berufsausbildungs- wesens Betragen: vier, Herr Lehrer Vorerst sind die Rollen vertauscht. Vorerst liaben die Schüle- rinnen der obersten Volksschulklasse in Reher (Kreis Hameln) ihre .4» im Betragen, Aber das niedersächsische Kultusministe- rium soll nun die Sache wieder in Ordnung bringen. Schuld an der .4» ist ein Ständchen, das die Mädchen ihrem Hauptlehrer am letzten Tag vor den Ferien brachten. Zunächst hatten die Mädchen, wie üblich, um 8 Uhr brav in ihren Bänken gesessen. Nur der Herr Hauptlehrer kam nicht. Bis sich ein paar Sangesfreudige aufmachten und vor des Lehrers Schlafzimmer SWacht auf, ihr Schläfer drinnen, der Kuckuck hat geschrien...» erklingen ließen. Anschließend hat dann der Herr Hauptlehrer geschrien: SFreche Gören», oder so ähnlich. Na ja! Warum nicht? Irgendwo mußte der Mann ja seinen Arger auslassen. Aber daß er anschließend die fertigen Zeugnisse noch einmal aufklappte, durch die Betragen-Zensuren einen Strich machte und überall eine .4» einsetzte, das war nicht nötig. Schließlich war er es ja, der es vergessen hatte, seinen Schülerinnen zu sagen: SAm letzten Tag beginnt der Unterricht eine Stunde später...' Nun soll das Kultursministerium den Fall beurteilen. Ich würde sagen: SBetragen vier, Herr Hauptlehrer!" Bürger und Partisanen Die Bundestagsabgeordneten hatten in diesen Tagen Gelegen- heit, eine Epistel der Führung des BDJ zu lesen, in der der krampfhafte Versuch einer Mohrenwäsche gemacht wird. Diese stand ungefähr unter der Tendenz: Wir vom BDJ sind doch treu- deutsch und haben nichts mit den Partisanen in Waldmichelbach zu tun. Auch verschiedene bürgerliche Zeitungen und Einzelper- sonen haben den Versuch noch nicht aufgegeben, den Tech,- nischen Dienst desBDJ vom BDJ als Ganzem zu trennen. Man muß diesen Leuten wohl oder übel die Lektüre des Buches von Paul Lüth SBürger und Partisan* empfehlen. In diesem Buch macht Paul Lüth - der ja immerhin Gründer und bisheriger Vorsitzen- der des BDJ gewesen ist, den Versuch, sogenannte geistige Grundlagen für die geheime Partisanenausbildung zusammenzu- schreiben. Aber damit nicht genug: Unter den Dokumenten, die Ministerpräsident Zinn bei seiner Erklärung erwähnt hat, be- findet sich auch eine mehrfach als SStreng vertraulich" gekenn- zeichnete Denkschrift, die als Ergänzung des Buches SBürger rung der Arbeitsbedingungen und der Lehrlingslöhne In Rahmen von Tarifverträgen. Anerkennung des gewerkschaftlichen Grundsatzes, daß dam Lehrverhältnis ein Arbeitsverhältnis besonderer Art ist, eine ausreichende Lehrlingsentlohnung, die dem besonderen Cha- rakter des Lehrverhältnisses entspricht, Geltung des Kündigungsschutzgesetzes auch für die Jugend. 5. Zur weiteren geistigen Festigung der demokra- tischen Staatsidee in unserer Jugend, zur Verbesse- rung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage, zur Vertiefung ihrer Kultur- und Bildungsarbeit noch mehr Mittel aus öffent- licher Hand für die Jugendbetreuung und für die Förderung der Jugendarbeit. Die Im Deutschen Gewerkschaftsbund zu- sammengeschlossenen Gewerkschaften werden weiterhin fortfahren, die Jugendarbeit ideell und m a t e r 1 e 11 zu fördern und geeigneten Nachwuchskräften jede Möglichkeit zur praktischen Mitarbeit zu bieten, damit früh- zeitig junge qualifizierte Gewerkschafter Funktionen und Ver- antwortung im Interesse der Gewerkschaftsbewegung über- nehmen können. Nach einigen Ausführungen über die Entwicklung der weltpoli- tischen Situation unter BDJ-Slicht steht dort wörtlich: -Damit sind die grundsätzlichen Einsichten umrissen, die erarbeitet wurden, ehe zur Debatte stand, ob unsere Bewegung sich öffentlich organisieren soll oder nicht. Als es geschah, wurde die künftige Arbeit unter zwei Punkten zusammengefaßt...» Nach der Auf- zählung der zwei Punkte für die öffentliche Arbeit des BDJ geht es dann wörtlich weiter: .Damit ist gesagt, daß der öffentlichen, politischen Arbeit eine zweite Seite entspricht, die aus Gründen der Sicherheit (im den Gegner nicht zu früh auf Dinge aufmerksam zu machen, die er nicht vermutet) der Offentlichkeit entzogen werden muß. Diese zweite Seite unterscheidet sich von der ersten dadurch, daß sie nicht bei den psychologischen, also rein geistigen Mitteln stehen- bleibt, sondern auch die rein technischen Mittel der Abwehr des Bolschewismus einbezieht. Da die zweite Seite die erste stützt, für den »Fall X«, wurde sie als »Technischer Dienst« (abgekürzt: TD) bezeichnet.* Dürfen wir nun fragen, wer noch Zweifel an der Zusammen- gehörigkeit zwischen Technischem Dienst und BDJ hat? Strafe: Sechs Bücher lesen Das berichten in diesen Tagen die Zeitungen: Ein 15jähriger Lehrling hatte in einem Lehrlingsheim einen Kameraden bestoh- len. Der Jugendrichter in Darmstadt verurteilte ihn dazu, in einem halben Jahr sechs Bücher zu lesen und über den Inhalt jeden Monat einen Aufsatz zu schreiben. Die Nachricht kann nicht stimmen. Unser derzeit gültiges Jugend- gesetz kennt neben der Strafe die Erzlehungsmaßniahmen. Eben darin unterscheidet sich dieses Gesetz von den anderen. Das scheinen die Zeitungen nicht zu wissen. Das scheinen auch viele Jugendrichter nicht zu wissen, sonst würden sie von dieser Mög- lichkeit mehr Gebrauch machen. Vielleicht fürchten sie auch die Mühen, die mit Erziehungsmaßnahmen verbunden sind. Es Ist eben einfacher, einem SKnast» zu geben. Man spricht das Urteil, den Rest macht der Aufseher recht und schlecht, und oft mehr schlecht als recht, Mit den sechs Büchern und den sechs Auf- sätzen - Erzlehungsmaßnahmen genannt - ist das anders. Kann! Muß nichtl Mit einigem Aufwand an Zeit und Geduld wird der Richter dem Jungen die Bücher erschließen müssen, und An dieser Stelle veröffentlidien wJr regelmßig und ohne Kommentar leitröge aus der Sowetzonen-Presse Friedrich Ludwig Jahn - ein Vorbild der deutschen Jugend . auch Jahn erkannte nach der schmählichen Niederlage der preußischen Truppen 1806 bei Jene, daß die Befreiung von Napo- leon nur mit einem Volksheer, mit mutigen, kühnen, körperlich und geistig gestählten Menschen möglich werden würde, die ihr Leben einsetzten. Darum richtete Jahn seine Kraft auf die körperliche Erziehung der fortschrittlichen Jugend. So wurde er zum Begründer der vaterländischen Turnbewegung. Immer wieder sieht man, wie die Verderber des deutschen Volkes die sportliche Ertüchtigung der deutschen Jugend fürch- ten und hassen! Diesen ltetnden der deutschen Jugend werden wir eine vernich- tende Abfuhr erteilen.In der Jahn-Festwodie, vor allem aber große Stern- Veranstaltun- e Schlagkraft lAum erwerben werden, die notwendig ist, sie und ihre amerikanischen Bosse vom Erdboden hinwegzufegen. Mögen sie darum zittern und zetern, soviel sie wollen. Wir ehren so am besten das Ver- mächtnis eines der kühnsten Kämpfer für das Glück der deut- schen Nation. Waren nicht die zahlreichen Besucher der XV. Olympiade in Helsinkt aufs tiefste beeindruckt von dem hohen turnerischen Können der sowjetischen Sportler, Ihren einmaligen Leistungen In den leichtathetischen Disziplinen? Hinter ihren besten Ver- tretern steht die gesamte sowjetische Jugend einig und geschlos- sen, bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Sowjethelmat. Bei ihnen hat Friedrich Ludwig Jahn seine zweite Heimat ge- funden, denn die jungen Sportler der Sowjet-Union wissen längst, daß die sportliche Ertüchtigung eine erstrangige Voraussetzung für hohe militärische Leistungen beim Schutz der Grenzen ihres Vaterlandes ist. H. Angermaller,. Iezrksleitung Halle der FDJ 1 1 Der Kongreß ford 1 1 1 1 U n sere Meinung 1 Die (lodere Meinung
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