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Im Nest daneben sitzt das Weibchen auf den Steinen und schaut gelangweilt seinem M"nnchen zu, das sich unentwegt vor ihm verneigt. In einem anderen Nest stehen zwei und schwingen mit ihren K–pfen hin und her. Dort sind zwei ganz Verliebte, schwei- gend halten sie ihre Schn"bel gekreuzt. Hier und da reckt schon ein verz¸ckter Pinguin seinen Kopf steil in die H–he. Seine Flossen- fl¸gel schlagen im Takt, und er kr"ht, er schmettert und trompetet immer lauter seine Gl¸cksgef¸hle in die Welt hinaus. Das ist die Ekstase, derH–t ei unkt derLiebesspiele. Nach ein paar Tage R liegen dann zwei Eier im Nest. Nun heiþt es wieder scharf auf- gepaþt, denn neben der Kolonie wohnen die Raubm–wen, und diese nimmersatten, schnel- len Flieger leben jetzt fast ausschlieþlich von Pinguineiern, und sp"ter von den Jungen. Das Brutgesch"ft wird so ernst genommen, daþ keiner ans Fressen denkt, nur mit Schneewasser stillen sie ihren Durst. Wenn die Jungen ausgekrochen sind, k–nnen die Eltern auch wieder an sich denken. Aber wegen der vielen Raubm–ven kann immer nur ein Vogel fischen gehen. Der Kindergarten Sind die Jungen erst einmal vierzehn Tage alt, so kann ein einziger Vogel sie nicht mehr satt machen. Darum schickt man sie jetzt in den Kindergarten. Ungef"hr 20 "ltere V–gel betreuen hier die Jungen von rund 120 Pinguineltern. Dadurch sind beide Eltern frei f¸r die Nahrungssuche und k–nnen so f¸r die Gemeinschaftsverpflegung sorgen. Verwilderte M"nnchen, R"uberbanden, Schwimmunterricht Wenn die Pinguinm"nnchen kein Weibchen gefunden haben, kann es vorkommen, daþ sie liederlich werden. Dann bilden sie oft richtige R"uberbanden, denen sich auch mancher Witwer anschlieþt, und begehen viele Untaten. Wehe dem Jungvogel, der ihnen in die H"nde f"llt. Inzwischen ist den Jungen aus ihrem Flaum ein richtiges Federkleid gewachsen. Nun m¸ssen sie schwimmen lernen. Ein oder zwei Altv–gel nehmen eine kleine Schar Junger mit ans Wasser und unterweisen sie in ihren Schwimmk¸nsten. Erst machen sie es ihnen ein paarmal vor, und dann versuchen es die Kleinen selber. -Erstaunlich ist das soziale Verhalten dieser V–gel ... Bis zum M"rz haben die Jungen alles ge- lernt: Schwimmen, Tauchen, Fischen, Mar- schieren. Bald ist der S¸dpolsommer vorbei, und wieder wird es ein halbes Jahr lang Nacht. Der Geschlechtstrieb der Tiere er- lischt. Nun wird es Zeit, daþ sie nordw"rts ziehen ans offene Meer, wo sie dem harten Polarwinter entgehen k–nnen. - Und dort, wo einen Sommer ¸ber reges Leben und Treiben war, bleibt der Strand f¸r ein halbes Jahr lang still und einsam in der eisigen antarktischen Nacht zur¸ck. Karl Freischmidt Seltsame, aber wahre Begebenheit Bei einem Spaziergang fanden wir zwei noch eben lebende, von der Hasenmama verlassene, fast noch kahle Kaninchens"uglinge. Behutsam nahmen wir sie mit nach Hause. Es war ein Meisterst¸ck liebevoller Geduld. diesen seltsamen Sauglingen das Trinken von Trockenmilch mit dem L–ffelchen beizubringen. Als sie es aber begnffen und gesdcmedct hatten, machten sie von allein ihr Schn"uzchen auf und f¸hlten sich recht wohl und geborgen auf dem Schoa ihrer Vizemama. Kollege Wilhelm Link, Ahlen . Westf. Kein demokratischer Staat Demonstrationen sind seit jeher ein Willensausdruck des Volkes. Solange sie ruhig und ohne Zwischenfall verlaufen, ist f¸r die Polizei kein Grund vorhanden, einzugreifen. Sobald eine Regierung sich dazu erm"chtigt, mit Hilfe ihrer Polizei den Willen des Volkes zu beherrschen. ist ihr Staat kein demokratischer, sondern ein dikta- torisdces. - Nicht der Polizeikn¸ppel. sondern unerm¸d- liche Aufkl"rungsarbeit ist notwendig, um die Gefahr dler kommunistischen Propaganda zu beseitigen. Gerd Eckart, Berlin-Gr¸nau. - - - - - - - -m - im - m * .~ a m - m ~ Z AU5 UNSEREN *KUPIPREN alle gruppen die berichte an den aufw"rts schicken werden gebe- ten sich mit dreiþig schreibmaschinenzeilen zu begnuegen stop alle gruppen die berichte an den aufw"rts schicken werden gebe- BRENNHOLZ Da ordnungsgem"þ sich einige verschlafen hatten, muþten wir, obwohl wir anderen fr¸h genug zur Stelle waren, im Laufschritt zum Bahnhof rasen, Nach kurzer Bahnfahrt ein m¸hevoller Aufstieg durch tiefverschneiten Fichtenwald. Kastulusberg (genau 495 Meter ¸. M.). Dort schlugen wir unser Lager auf. Die ersten beiden Schlitten starteten zur Probefahrt. Die 300 Meter lange Strecke mit ihren Bodenwellen und Kurven war gar nicht so einfach zu befahren. Trotzdem: Bahn frei! Nach der ersten Fahrt muþte der Schlitten Ingolstadt 3", der an und f¸r sich schon museumsreif war, wegen Defekt ab- stoppen. iDa werd sich Muata gfrein, wann's a Brennholz kriagt." Wahrscheinlich, um f¸r seinen Schlitten Schutz zu erflehen, fuhr Bene schnurstracks zur offenen Kircht¸r hin- ein, bevorzugte dann aber doch den Seiten- ausgang, um weiter seinem Vergn¸gen nach- zugehen. Die Jugendkollegen der Gewerkschaft der Eisenbahner, Ortsverwaltung Ingolstadt HINEINHUSCHEN An einem Sonntagmorgen fuhren wir, ein sangesfreudiger Haufe der Gewerkschafts- jugendgruppe Alfeld, der singenden' Volks- hochschule H¸stedt entgegen. Und dann standen wir auf einem kleinen entlegenen Bahnhof mitten in der Heide. Zwei Tage lang sangen wir froh und ungezwungen. Wer nie geglaubt, eine Stimme zum Singen zu besitzen, sang wie verzaubert mit. Diesen Zauber haben wir alle mitgenommen. Unserer Singearbeit in den Jugendgruppen steht das Motto voran: Singen und Lachen und L"cheln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.' Gewerkschaftsjugend Alfeld MEISTERSCHAFTEN Morgens 8 Uhr versammelten sich 38 junge Metallarbeiter vor dem Gewerkschaftshaus. Der schnittige Bus, der uns nach Hahnen- klee bringen sollte, stand schon bereit. Nun ging die Fahrt los. Durch die Zeitung hatten wir erfahren, daþ im Harz die Viererbob- meisterschaften ausgetragen werden sollten. Dichter Nebel und tiefh"ngende Wolken ver- wehrten uns einen Ausblick auf die herr- liche Harzlandschaft. Auþerdem war die Schneelage so schlecht, daþ auch die Meister- schaften der Viererbobs nicht ausgetragen werden sollten. Ein Lautsprecher verk¸ndete aber, daþ statt dessen die Meisterschaften im Zweierbob ausgefahren w¸rden. Das ver- s–hnte uns. Es wurden Geschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer je Stunde erreicht. Die Jugendgruppe der Industrie- gewerkschaft Metall, Braunschweig DISKUSSION Auf dem Wachtberg, inmitten des Braun- kohlengebietes, empfing man die jungen Delegierten der Gewerkschaft Offentliche Dienste, Verkehr und Verwaltung. Im Kasino hatte man alles festlich vorbereitet. Kollege Braun stellte sein Referat Mitbestimmung' in den Mittelpunkt der Tagung. Er sagte, daþ schon in den neunziger Jahren unter Karl Legien die Masse des Volkes aufgerufen wurde, um durch die Demokratisierung der Wirtschaft die Gleichberechtigung der arbei- tenden Menschen zu erk"mpfen. Heute sei in der Theorie vorerst wenigstens die pari- t"tische Zusammensetzung der Aufsichtsr"te garantiert, und es m¸sse in der Praxis be- wiesen werden, ob eine wirklich aufbauende Arbeit geleistet werden kann. Der Jahres- bericht, gegeben durch den Jugendleiter Heinz Wolf, entfesselte eine lebhafte Dis- kussion. Jugendausschuþ der Ortsverwaltung der Gewerkschaften OTV, K–ln PROGRAMM Herrlicher Wintertag. Hauptbahnhof Lindau. H"ndesch¸tteln. Umarmungen, K¸sse (nur unter den Kolleginnen). Aber wohin jetzt? Bahnsteig 6, Richtung Kempten-M¸nchen. Oberstaufen soll alles aussteigen. Aufstieg zur H¸tte, die tief verschneit unter dem "Seelenkopf' westlich des Hochgrates liegt und uns schon von weitem mit der Rauch- fahne gr¸þt. Ein kr"ftiges Essen, der ver- antwortliche Leiter hielt die Er–ffnungsrede. Ein sinnvolles Programm wurde aufgestellt. Nicht nur Wintersport sollte betrieben wer- den, auch f¸r gewerkschaftliche Themen blieb noch viel Zeit: Mitbestimmungsrecht, Europa, Remilitarisierung . . . Gewerkschaftsjugend W¸rttemberg- Hohenzollern
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