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a Auch ich bin f¸r Schiller und C,–the. Aber manchmal muþ ich mich entspannen. Beson- ders wenn ich m¸de bin, mag ich Schiller nicht lesen. Er ist so kompliziert. Dann lege ich mich auf unser altes Sofa und drehe den Volksempf"nger an. Jazzmusik kann ich nicht leiden. Die ist so verruckt, und ich mulþ immer aufpassen. Aber die Caprifischer sind immer sch–n. Die machen so ruhig. Und manchmal merkt man gar nicht mehr, daþ das Radio spielt. Ich lese dazu nette span- nende Sachen. Das Geheimnis der Sphynx von John Kling oder Fred Holms Aben- teuer. Am liebsten lese ich aber Wahre Geschichteni f¸r 50 Pfennig. ,Johnv wird ein groþer Mann' war richtig schon. Johnv war auch ein Schlosserlehrling wie ich. Und wie er zum erstenmal das bezaubernde L"cheln von Gloria Lindstromn in sich aufnahm, da- mals, als er allein in der Garage war und in ihrem Achtzvlinder-Buick die Z¸ndkerze vom f¸nften Zylinder einen Wackelkointakt hatte und Johnv das gleich bemerkte, da- mals lieþ er sich auch nicht tr"umen, daþ er sie sp"ter aus den H"nden des M"dchen- h"ndlers Roderigo y Gorgonzola befreien und an ihrer Seite ein Leben voll Gl¸ck und Reichtum verbringen durfte. - Das Gesicht von unserem Alten m–chte ich sehen, wenn ich eines Tages in allen Zeitungen siehe und mit einer tollen Frau nach Rio fliege. -- Beim Johnv hat es auch lange gedauert, bis die anderen merkten, daþ er ein Teufelskerl ist. Aber in dem Tunnel, wo der Roderigo ihn mit der Gloria eingemauert hatte, da hatte er drei Tage hintereinander nichts ge- gessen und seine Zigaretten Gloria geschenkt, weil sie so Hunger hatte. Der Trick mit dem Entl¸ftungsrohr war eigentlich gar nicht so toll. Ich h"tte einfach ein paar Schrauben von den Schienen losgemacht und die am Felsen geschliffen und in die Mauer geschla- gen. Und dann h"tte ich Gloria auf den Arm genommen und w"re mit ihr hinausgestiegen. Mit Erika habe ich Schluþ gemacht. Sie sagt immer: Du bist dumm. Sie will immer Geld sparen und g–nnt mir keine Zigaretten und kein Kino. Wie ich aus dem Abendkursus ausgetreten bin, weil mir die Geometrie zum Hals raush"ngt, wurde sie frech und fragte mich, ob ich immer nur die Garage sauber machen wollte. Ich weiþ, daþ ich andere Chancen habe. Alle Detektive waren nicht im Abendkursus. Und ¸berhaupt, Erika kotzt mich an. Gloria Lindstr–m ist schick, rassig. Und wie die k¸þt. Die Seite mit ihrem Bild habe ich ¸bers Bett geh"ngt. Nur so eine Frau heirate ich. Herbert hat auch die Geschichte von Johnv gelesen. Er sagte, sie sei Quatsch. Und ich soll lieber vern¸nftige Sachen lesen...' * Nat¸rlich ist sie Quatsch. Nicht nur die Ge- schichte vom Johnv. Quatsch sind alle die Geschichten, die allabendlich von hundert- tausend Jungen und M"dchen aus schrnieri- gen Heften gierig gefressen v. erden. Aber die Wirkung dieser Lekt¸re ist bitter ernst zu nehmen. Sie ist Opium f¸r das Volk. Sie verf¸hrt den Menschen, sich im Traum aus dem Elend zu fl¸chten, und hindert ihn, durch seine eigene Kratt und durch die geschlos- sene Aktion der Arbeiterschaft den Weg zu einem besseren Leben zu hinden. ãDer Feind, den wir am tiefsten hassen, das ist der Un- verstand der Massen!' heiþt es in einem alten Kampflied der deutschen Arbeiter- bewegung. in Hamburg die Freie Deutsche Jugend am 10. M"rz auf Antrag der Gewerk- schaftsjugend aus dem Hamburger Ju- gendring' ausgeschlossen wurde? Die Zusammenarbeit mit der FDJ wird sofort abgebrochen. in Kiel die Falken' einen Antrag auf Ausschluþ der FDJ aus dem Landes- jugendring Schleswig-Holstein stellten? Der Antrag wird damit begr¸ndet, daþ die FDJ versuche, in anderen Jugend- organisationen Unruhe zu stiften. in K–ln die FDJ von der k¸nftigen Mit- arbeit im K–lner Jugendring' ausge- schlossen wurde? Der K–lner Jugendring begr¸ndet seine Maþnahme mit der par- teipolitischen Bet"tigung der FDJ. in Hannover die Jungsozialisten einen Aufruf an alle demokratischen und frei- heitlichen Jugendorganisationen verk¸n- deten, jede Zusammenarbeit mit der FDJ abzulehnen? Die Jungsozialisten warnen vor der Teilnahme am Pfingsttreffen der FDJ in Berlin. in Altenberg beschlossen wurde, daþ der Bund der Deutschen katholischen Jugend in Zukunft nicht mehr mit den offiziellen Vertretungen . der FDJ zusammenar- beiten will? der Sundesaussdcuþ des Deutschen Ge- werkschaftsbundes in D¸sseldorf auf An- trag des DGB-Bundesjugendausschusses seine Beziehungen zur Freien Deutschen Jugend abbrach? Alle Organe des Deut- schen Gewerkschaftsbundes wurden auf- gefordert, sich nach dem Beschluþ des Bundesaussdcusses zu richten. Als Grund f¸r den Abbruch der Beziehungen f¸hrt der DGB u. a. die W¸hlarbeit der FDJ innerhalb der Arbeit der Gewerkschafts- jugend an. das Zentralb¸ro der Freien Deutschen Jugend in FrankfurtMain ein Protest- schreiben an den Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes in D¸s- seidorf richtete? Das Schreiben wendet sich gegen den Beschluþ des DGB, die Zu- sammenarbeit mit der FDJ einzustellen. Im Schreiben betont die FDJ, sie sei im- mer f¸r eine Gewerkschaftsbewegung eingetreten, die den Werkt"tigen diene. Die FDJ-Arbeit stehe auþerdem unter dem Motto ãJeder FDJler ein guter Gewerk- schafter'. 300 Jungsozialisten des Bezirks S¸dbayern und 43 –sterreichische Angeh–rige der Sozialistischen Jugend auf einer Arbeits- tagung in Weilheim die Bildung einer einheitlichen Sozialistischen Jugendbewe- gung forderten? Die Jugendlichen richte- ten ein entsprechendes Schreiben an den Parteivorstand der SPD. das Internationale Institut Schloþ Mainau von April bis Oktober d. J. 17 Kurse und Konferenzen veranstalten wird? Es sind vorgesehen: Kurse f¸r Jungarbeiterver- treter, Pfarrer und Theologiestudenten, CVJM-Schriftleiter und f¸hrende Mit- arbeiter des CVJM. das neue Urlaubsgesett f¸r Jugendliche jetzt vom Bayrischen Landtag angenom- men wurde? (Siehe ãAufw"rts' Nr. 3 S. 3.) Danach erhalten Jugendliche bis zu 16 Jahren 24 und Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren 18 Tage Urlaub. Der Sozialpolitische Ausschuþ des Landtages hatte vorgeschlagen, der ersten Alters- klasse 24 und der zweiten 21 Tage zu gew"hren. Wir kommen darauf zur¸ck. (Die Red.) 5 & / 4c N1W1,i
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